Sabrina SchmidFür gut drei Wochen zieren seit gestern 16 Terrarien, 48 Echsen und Pflanzenverzierungen den Rheinpark. Das Ausstellungsthema: «Echsen, die Drachen der Neuzeit». Der 21-jährige Ausstellungsbetreuer Justin Bender freut sich, seine Tiere den Besuchern näherbringen zu können: «Ich bin gespannt, wie die Gäste reagieren und auch wie die Umgebung hier im Rheinpark als Ausstellung funktioniert.» Nervosität kenne er inzwischen nicht mehr, weil diese Events zur Routine geworden sind.Mehrere Stunden Pflege pro TagPro Tag führt Bender mehrere öffentliche Führungen durch. Er kann Gross und Klein mit seinen Erzählungen über die unterschiedlichen Eigenschaften in die exotische Welt der Echsen eintauchen lassen.Bereits um 8 Uhr startet er mit der täglichen Pflege. «Die Käfige werden am morgen jeweils gereinigt. In den Regenwald- und Wüstenterrarien muss ich zusätzlich Wasser sprühen, um so die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen oder Morgentau zu simulieren, um optimale Bedingungen zu schaffen. Gefüttert werden die Tiere jedoch nur alle zwei bis drei Tage», erklärt Bender. Das Futter variiert je nach Echsenart. Die Fleischfresser kriegen Heuschrecken und Grillen, wohingegen die Pflanzenfresser mit Salat, Bohnenkäfer oder Babybrei gefüttert werden. Jeden zweiten Tag wird zudem jedes Terrarium komplett herausgeputzt.«Die Tiere sind sich Menschen gewohnt»Dass Bender mit Herz und Seele bei seiner Arbeit ist, erkennt man schnell. Er sagt: «Ich liebe diese Tiere einfach und habe selbst einige zu Hause. Meine Lieblinge sind eindeutig die Chamäleone Oscar und Paulchen. Sie sind die Stars der Ausstellung und kommen bei allen Besuchern sehr gut an.» Tierquälerei sei diese Ausstellung nicht.Justin Bender erklärt: «Alle Tiere werden von uns gezüchtet, damit wir solche Ausstellungen machen können. Sie sind in diesen Terrarien gross geworden und kennen gar nichts anderes. Sie sind sich viele Menschen gewohnt, weil sie seit Beginn von vielen Pflegern umgeben sind.» Auch der Lärm sei für die Tiere kein Problem, da dieser entweder durch die Terrarien gedämpft wird oder einige Tiere, wie etwa die Chamäleone, nur ganz schlecht hören können.Gemischte Gefühle bei den BesuchernBei den Besuchern kommen die Echsen mal gut, mal weniger gut an. Birgitte Speckenbach aus Rebstein ist begeistert: «Die Ausstellung ist unheimlich spannend. Diese Echsen sind die Vorgänger und Nachkommen der Drachen. Und heutzutage sind sie auch die Vorbilder für Actionfilme.» Rosmarie Dudacy aus Eriskirch (DE) bezeichnet die beiden Chamäleone sogar als «wunderschön und einzigartig». Albert Aedener aus Österreich ist anderer Meinung: «Ich bin ein grosser Gegner von Tieren in Käfigen und bin der Meinung, dass sie in ihren natürlichen Lebensraum gehören. Sie brauchen Freiheit. Die vielen Menschen hier gefallen ihnen bestimmt nicht.»