06.06.2021

Ex-Weltmeisterinnen und Schweizerinnen prägen Premiere

An der erstmals ausgetragenen Tour de Suisse Women siegt die Britin Elizabeth Deignan vor drei Schweizerinen, Jolanda Neff wird Vierte.

Von ys
aktualisiert am 03.11.2022
Die erste Tour de Suisse Women mit nur zwei Etappen in Frauenfeld ist sehr animiert verlaufen, wodurch beide Teilstücke selektiver waren, als aufgrund der Streckenprofile vermutet worden war. Und die Hauptrollen waren besetzt, wie es sich Organisatoren nur wünschen können, nämlich durch die zwei Exweltmeisterinnen Elizabeth Deignan (Gesamtsiegerin) und Marta Bastianelli (Siegerin der 2. Etappe) sowie Schweizer Meisterin Elise Chabbey (Siegerin der 1. Etappe). Dazu in gewichtigen Nebenrollen die Schweizerinnen Marlen Reusser (3. im Gesamtklassement) und Jolanda Neff (4.) sowie auch Sina Frei (9.) und Linda Indergand (4. in der 2. Etappe).Nur das i-Tüpfelchen aus Schweizer Sicht fehlte: Die Genferin Elise Chabbey, 2012 noch Olympiateilnehmerin als Kanutin, verpasste den Gesamtsieg, weil die Britin Deignan vom starken Team Trek-Segafredo am Sonntag in der zweiten, flachen Etappe die entscheidenden Bonussekunden in den Zwischensprints holte, um die Premiere der Tour de Suisse Women für sich zu entscheiden.In der 1. Etappe hatten die stärksten Teams im Feld das Rennen hart gemacht. Noch vor Rennhälfte bildete sich eine Spitzengruppe à la pédale, das bedeutet: Die Favoritinnen mit den besten Beinen gehörten der Spitzengruppe an. Das sind gute Voraussetzungen für das Gelingen der Flucht, zumal die stärksten Teams auch in der Verfolgergruppe präsent waren.Die Thalerin Jolanda Neff vom Schweizer Nationalteam, ihre Landsfrauen Chabbey und Reusser, Deignan aus Grossbritannien und die Neuseeländerin Mikayla Harvey, eine Teamkollegin Chabbeys, arbeiteten bis zum letzten Bergpreis gut zusammen. Dort verabschiedeten sich Chabbey und Deignan – im Sprint der beiden setzte sich Chabbey überraschend gegen die Weltmeisterin von 2015 durch. In der Gesamtwertung wendete diese aber das Blatt: Deignan holte Bonifikationen in den Zwischensprints und setzte sich mit dem Minimalvorsprung von einer Sekunde vor Chabbey an die Spitze. Ansonsten änderte die einem Kriterium ähnelnde Flachetappe vom Sonntag nichts am Gesamtklassement. Aber auch die zweite Etappe verlief abwechslungsreicher als erwartet. Nach mehreren Versuchen kam eine neun Fahrerinnen starke Spitzengruppe davon, in der Marta Bastianelli, die Weltmeisterin von 2007, die beste Sprinterin war.Die längst fällige erste Tour de Suisse Women bot spektakulären Radsport und schreit nach einer (hoffentlich längeren) Wiederauflage im nächsten Jahr. Vielversprechend verlief die Tour auch für Ronja Blöchlinger aus Heiden: Die 20-Jährige erreichte am Sonntag das Ziel mit dem Hauptfeld, aus dem sie am Samstag erst kurz vor Schluss gefallen war. Sie beendet die Tour de Suisse auf Rang 51 im Gesamtklassement und Platz 25 in der U25-Wertung.  

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