Eichberg 07.10.2022

Ex-STV-Präsident will Dorf führen

Dominic Stoop, der derzeit einzige Kandidat fürs Eichberger Gemeindepräsidium, ist ein ausgesprochener Vereinsfreund mit organisatorischem Geschick.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 27.11.2022

Das noch junge Leben des 35-Jährigen ist von Beständigkeit geprägt. Nach der kaufmännischen Lehre in Eichbergs Gemeindeverwaltung fand der in Eichberg aufgewachsene Trompeter bald zur Gemeindeverwaltung in Oberriet, wo er als Sachbearbeiter des Bauamts tätig war.

Nach einer Weiterbildung zum Bauverwalter GFS wurde er 2011 Bausekretär und sechs Jahre darauf Chef für Hochbau und Planverfahren. Seinem Team gehören zwei Vollzeitmitarbeitende, eine Teilzeitangestellte und ein Lernender an.

Die Mutter war FDP-Schulrätin

Dominic Stoop lebte zehn Jahre in Oberriet und kehrte vor vier Jahren ins Haus seiner im Mai verstorbenen Mutter zurück. Anders als sie, eine langjährige FDP-Schulrätin, ist der Sohn parteilos. Der in Rebstein lebende Vater trainiert Hinterforsts Faustballer.

Sein politisches Wissen erlangte Dominic Stoop nicht durch Ämter, sondern als Mitglied in Kommissionen. Im Netzwerk der St. Galler Gemeinden hat er seit knapp zwei Jahren den Vorsitz des Ressorts Bau und Umwelt inne, in Arbeitsgruppen arbeitet er auch mit Angehörigen des Kantonsparlaments zusammen. Sein Bestreben ist es, die «Politlandschaft noch besser kennenzulernen».

Zwölf Jahre war Stoop STV-Präsident

Sowohl in Oberriets Energiekommission als auch für die Suchtpräventionsgruppe «Alles klar» leistet Dominic Stoop die Arbeit des Aktuars. Das Protokollverfassen sei zwar keine grosse Leidenschaft, erklärt er lächelnd, hingegen mag er das Organisieren.

Zwölf Jahre wirkte er als Präsident des STV Eichberg, schon mit 22 wurde er in dieses Amt gewählt. Er spricht von einer schönen Zeit und erspriesslichen Zusammenarbeit innerhalb des Vereins. Als Präsident der Turnenden habe er gelernt, vor Publikum aufzutreten, er sah sich vielen verschiedenen Ansichten gegenüber, fand Kompromisse, übte das Argumentieren.

In gut einer Stunde auf den Schwamm

Dominic Stoop wirkt sehr fröhlich. Zu seinen wöchentlich wiederkehrenden Freizeitbeschäftigungen gehören das Turnen, seit 2011 das Üben mit den Bazzaschüttlern, das Joggen. Oft wandert er, er spielt gern Squash, fährt Ski, ist überhaupt sehr sportlich. Mit den zwei jüngeren Brüdern nahm er früher mehrfach am Altstätter Städtlilauf teil und erreichte Ränge im vorderen Ranglistenteil.

Seit Corona joggt er regelmässig mit ein paar Kollegen, mit denen er im Sommer vor zwei Jahren wettete, in eineinviertel Stunden schaffe er es auf den Schwamm. Er war dann sogar zehn Minuten schneller, gewann 300 Franken – und spendete alles.

«Schau dich um»

Was Dominic Stoop an Eichberg gefällt? Er hebt die Arme, breitet sie mit einer leichten Vorwärtsbewegung langsam aus und sagt verschmitzt: «Schau dich um.» Die Geste ist auch stellvertretend für das nicht auf Anhieb Wahrnehmbare, die Infrastruktur, das intakte Gemeinschaftsgefühl, das Bestreben der Gemeinde, jeder Generation etwas zu bieten, jüngst beispielsweise den Jungen mit einem mobilen Pumptrack.

Dominic Stoop freuen glückliche Menschen. Er sagt es so spontan, mit einem Strahlen, das nur echt sein kann. Betrübtheit steckt ihn an, er sei jedoch ein Mensch, der nicht den Blick abwende, sondern eine negative Stimmung gleich zur Sprache bringe.

Auch beruflich legt er Wert aufs «Reden mit den Leuten». Bei Problemen oder einer Unzufriedenheit verfährt der 35-Jährige nach dem Prinzip:

Ich komme schnell vorbei und schaue mir die Sache an.

Als Kind versuchte sich Dominic Stoop im Fussball und im Handball, doch das Unihockey sagte ihm bedeutend mehr. Fast ein Jahrzehnt blieb er der Sportart treu. Im Musikverein machte er ebenfalls mit.

Die Kontinuität in seinem Leben äussert sich auch in seiner Beziehung mit Erika Frei, Dominic Stoops Lebenspartnerin seit zehn Jahren. Zusammen mit einer Kollegin hat Erika Frei vor zweieinhalb Jahren die Kindertagesstätte Freiland auf einem Marbacher Bauernhof gegründet. Dominic Stoop kam so zu einem neuen Ehrenamt: Der Kita-Förderverein wird von ihm präsidiert.


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