14.11.2020

Europa sollte wachsam sein

Durch Vermittlung des Hilfswerks «Kirche in Not» weilte der nigerianische Priester Monsignore Obiora Ike zu Besuch in der Pfarrei St. Georg in Marbach.

Am Abend las er in der gut besuchten Kirche gemeinsam mit Kaplan Simon Niederer eine Messe und sprach in der Predigt über die Christenverfolgung in seinem Heimatland. Nigeria ist ein Bundesstaat in Westafrika mit etwa 200 Millionen Einwohnern, Christen und Muslime zu je etwa 50 Prozent. Seit zehn Jahren wird der Norden von Nigeria von der islamistischen Terrororganisation Boko Haram heimgesucht. Diese Islamisten brennen Kirchen und ganze Dörfer nieder, ermorden Menschen und sind in der Weltöffentlichkeit vor allem durch die Entführungen von jungen Mädchen bekannt geworden.Seit einigen Jahren machen auch islamistische Fulani im Osten des Landes mit grausamen Terroranschlägen von sich reden. Im Gespräch betonte Monsignore Obiora Ike, dass in Nigeria seit vielen Jahren ein geplanter, mit Petrodollars finanzierter Dschihad stattfindet. In den letzten Jahren sind nach seinen Angaben 20000 Christen bei Terroranschlägen umgekommen und unzählige Menschen, auch Priester und Ordensschwestern, wurden gekidnappt.Als Folge davon gibt es im Land über zwei Millionen Binnenflüchtlinge. Armee und Polizei lassen die Terroristen weitgehend gewähren. Obiora Ike beteuerte, dass auch von offizieller Seite her eine Islamisierung stattfinden soll. Der Präsident des Landes, Muhammad Buhari, selbst ein Fulani, ist Muslim, der Armeechef ist Muslim, der Polizeichef ist Muslim, alle wichtigen Posten würden fortlaufend mit Muslimen besetzt.Europa müsse diese Entwicklung wachsam verfolgen, sonst habe man diese Probleme bald vor der eigenen Haustür, meinte der Prediger abschliessend.Nach der eindrücklichen Schilderung der schwierigen Lage der Christen in seiner Heimat bekam Monsignore Obiora Ike viel Beifall von den anwesenden Kirchenbesuchern. (pd)

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