Beim Pistolenverein Montlingen sieht der Bundesfeiertag immer ungefähr gleich aus. Seine Mitglieder kommen zusammen bei der Schiessanlage auf dem Kolbenstein und heissen die Öffentlichkeit zum Revolverschiessen willkommen. Über die Jahre hat der Anlass sich zur lieb gewonnenen Tradition entwickelt, sagt Schützenmeister Werner Breu. «Er ist etwas für die Daheimgebliebenen; für alle, die nicht in den Ferien sind. Und denen es heute zu heiss ist, um in die Berge zu gehen.»152 Schützinnen und Schützen machten an diesem 1. August am Revolverschiessen mit, damit ist der Schützenmeister zufrieden. Zumal es beim Anlass primär um Sport, aber auch um die Geselligkeit geht. Als Werbeanlass sieht er die Bundesfeier jedoch nicht: «Da setzen wir mehr auf die Nachwuchsausbildung mit dem Kleinkaliber als auf dieses Volksschiessen mit alten Armeerevolvern.»Schützinnen und Schützen aus Nah und Fern sind dabeiEin Blick auf die 152 Personen umfassende Gesamtrangliste zeigt: Das Revolverschiessen ist im Dorf sehr beliebt. Rund ein Drittel der Teilnehmenden stammen aus Montlingen selber – das sind doppelt so viele, wie der Verein aktive Mitglieder hat. «Es sind viele ehemalige Pistolenschützen dabei», weiss Breu, darauf hinweisend, dass es aber auch Schützen von weiter her auf der Liste hat.So etwa Dietmar Huber, der aus Bregenz kommt und mit 49 von 50 möglichen Punkten gewonnen hat. Oder der Dritte, Edi Kurmann, der aus Ganterschwil im Toggenburg angereist ist. Sowieso, Schützinnen und Schützen aus dem Toggenburg finden sich auf dem Resultatblatt viele. Dann gibt es aber auch Teilnehmende aus Gossau ZH, aus Schindellegi SZ, Diegten BL sowie Rüegsauschachen im Kanton Bern.«Wa häsch gmacht?» – «De Wille isch do gsi!»Sie kommen in den Genuss, mit einem Armeerevolver des Typs 1882 oder 1929 zu schiessen, private Waffen waren nicht erlaubt. «Sonst sind die Bedingungen nicht für alle gleich», sagt Werner Breu. Mit einem 7,5-Millimeter-Projektil wird auf die Distanz von 25 Metern geschossen, danach fährt die Scheibe zu den Sportlern, wo sie ihre Leistungen betrachten können.Später, in der gut besuchten Festwirtschaft, geht es ans Diskutieren. «Wa häsch gmacht?», fragt einer – die Antwort ist: «De Wille isch do gsi!» Dann gibt es aber auch die, die sich über 36 oder mehr Punkte freuen, weil sie so ein 300-Gramm-Stück Käse gewonnen haben. Oder die besten drei sowie die beste Frau (sie wurde Vierte), die Gutscheine für einen Brunch entgegennehmen durften.Untermalt von den gemütlichen, zum Anlass passenden Schwyzerörgeli-Klängen des Trios Sennagruass aus Sargans entsteht so eine gemütliche Atmosphäre. Zumal die Festwirtschaft ansehnlich eingerichtet ist: Iris Stieger, auch sie steht als Schützenmeisterin im Einsatz, hat sie mit Blumenschmuck aus der eigenen Gärtnerei verziert. So lässt es sich noch schöner diskutieren.Revolverschiessen MontlingenGesamtrangliste: 1. Dietmar Huber (Bregenz) 49 Punkte, 2. Peter Heule (Balgach) 49, 3. Edi Kurmann (Ganterschwil) 47, 4. Denise Bannwart (Brunnadern) 46, 5. Markus Kueser (Flawil) 46, 6. Maria Sailer (Montlingen) 45, 7. Roger Dietsche (Kriessern) 45, 8. Remo Zaccari (Dicken) 45, 9. Sabedin Malici (St. Gallen) 45, 10. Simon Zünd (Balgach) 45, 11. Roland Loher (Montlingen) 45, 12. Daniel Benz (Montlingen) 44, 13. Robert Kühne (Valens) 44, 14. Paul Ryter (Montlingen) 43, 15. Herbert Hutter (Montlingen) 43, 16. Lorena Draxl (Montlingen) 43, 17. Hansruedi Götti (Marbach) 43, 18. Iris Stieger (Oberriet) 43, 19. Georg Hochegger (Bludesch) 43, 20. Christof Weder (Oberriet) 43. – Total 153 Klassierte.Nachwuchs: 1. Ramon Mattle (Montlingen) 42, 2. Sandro Haltinner (Lüchingen) 31, 3. Nick Saxer (Altstätten) 29, 4. Lea Würsch (Montlingen) 28, 5. Pedro Hauser (Oberriet) 15, 6. Tina Zaccari (Dicken) 15, 7. Tom Saxer (Lüchingen) 14, 8. Noah Walt (Montlingen) 11, 9. Jessica Erös (Diepoldsau) 5, 10. Giulia Frey (Widnau) 0.