09.06.2020

Es staut bis in die Balgacher Dorfmitte

Die Baustelle an der Balgacherstrasse frisst Zeit – und wohl auch manche Nerven. Doch es ist Entschärfung in Sicht.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 03.11.2022
Rot leuchten die Bremslichter. Zu Spitzenzeiten bereits in der Dorfmitte, auf Höhe Beck Eschenmoser, wo die Baustellenampel noch ausser Sichtweite ist. Mit den Sanierungsarbeiten an der Kantonsstrasse, die am 2. Juni begannen, setzte der tägliche Stau ein.Acht Minuten länger dauere der Arbeitsweg, so das Fazit eines Redaktionsmitarbeiters. «Es wird bald etwas besser», sagt Titus Tobler, Leiter Strassenkreisinspektorat St. Gallen. Eine der drei Ampeln wird nach kurzem Einsatz bereits Mitte Woche aufgehoben; jene, die den Verkehr an der Heinrich- Wild-Strasse regelte.Ausserdem verlagere sich erfahrungsgemäss ein Teil des Verkehrs nach gewisser Zeit, sagt der Strassenkreisinspektor.Wer von Altstätten, Marbach oder Rebstein in Richtung Au fahre, nutze mit Vorteil die Verbindung durch das Riet und über die Autobahn. Es bleiben aber immer noch viele Verkehrsteilnehmende, für die sich auf Kurzstrecken keine Umfahrung anbietet. Stau auf dem Arbeitsweg ist lästig, das weiss Titus Tobler. Im Staubereich befindet sich zudem ein Fussgängerstreifen, den viele Schulkinder benutzen, und der besondere Vorsicht erfordert. Eine mobile Fussgängerinsel bei der Abzweigung Haldenstrasse soll hier die Sicherheit erhöhen.Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis im Herbst. Entlastung kündigt sich in den verkehrsärmeren Sommerferien an. Hinzu kommt, dass sich die Baustelle später Richtung Kugelstrasse verschiebt, weg von der Entenbadkreuzung. Dies dürfte der Staubildung bis zu den Ampeln beim Coop entgegenwirken.Schleichverkehr lohnt sich nichtAuch schon scherten Ungeduldige mit Wendemanövern aus der wartenden Kolonne aus und überlegten, wie sie die Baustelle meiden könnten. Etwa entlang der Jacob-Schmidheiny-Strasse und hinter dem Leica-Areal vorbei über den Bahnübergang. Sie biegen ab in die Nefenstrasse und ein in die Widnauerstrasse, um bei der Entenbad-Kreuzung zwar die Baustelle umfahren zu haben, aber erneut vor einer regulären Ampel zu stehen.Dies alles unterwegs gebremst von Kreuzungen mit Rechtsvortritt, 30er-Zone und verkehrsberuhigenden Massnahmen in Wohnquartieren. Zeitersparnis der Route? Nicht der Rede wert. Höchstens das Gefühl, gefahren und nicht gestanden zu sein, macht sich bemerkbar. Psychologisch wirkt’s vielleicht. Der Umweg fordert hingegen erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber Kindern auf dem Schulweg – und verschreckten Katzen am Strassenrand.Hildegard Bickel

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