Seit kurzem sind die Bauarbeiten abgeschlossen. Das Bundesamt für Strassen Astra liess von April bis September auf der Autobahn A13 zwischen den Anschlüssen Au und St. Margrethen Lärmschutzwände erstellen. In Fahrtrichtung Sargans sind sie 770 und Richtung St. Margrethen 540 Meter lang. Das Projekt kostet rund 3,5 Mio. Franken.«In der Regel werden Lärmschutzmassnahmen im Rahmen von Unterhaltsprojekten durchgeführt», sagt Jérôme Jacky, Informationsbeauftragter des Astra. Ein Grossteil der Nationalstrassen, wie kürzlich der Ab-schnitt St. Margrethen – Rheineck, wurde seit Inbetriebnahme einmal instandgesetzt und gilt als erstsaniert. Beim Abschnitt zwischen Au und St. Margrethen ist dies noch nicht geschehen und in den nächsten Jahren auch nicht vorgesehen. Deshalb hatte das Astra ein separates Lärmschutzprojekt geplant. Eine Untersuchung des Gebiets ergab, dass die gesetzlich definierten Grenzwerte des Strassenlärms nicht eingehalten wurden. Die nun umgesetzten Massnahmen schützen sowohl die direkt angrenzenden Gebiete als auch Wohngebiete, in denen bisher Grenzwertüberschreitungen gemessen wurden.Die Wirkung lässt zu wünschen übrigBei Anwohnern lösen die Lärmschutzwände gemischte Gefühle aus. Grundsätzlich gab es eine Verbesserung, sagt Markus Köppel, Inhaber des Restaurants Isebähnli, Au. Den Verkehrslärm nehme er dumpfer und weniger laut wahr. Doch die Verbesserung empfinde er nicht als markant. Hinzu komme ein optischer Nachteil, da die Wände die Sicht einschränkten.Heini Schmid wohnt ebenfalls in der Nähe der Autobahn, allerdings erst seit dem Frühling. Seine Wohnung befindet sich parterre, vom Verkehrslärm fühlt er sich nicht gestört. Beim Spazieren entlang des Kanals und im Quartier um den Bahnhof sei es wesentlich ruhiger geworden. Von anderen Nachbarn hörte er jedoch, dass sie sich eine bessere Wirkung des Lärmschutzes erhofft hätten. Über die Kostenhöhe zeigt er sich verwundert, da der erzielte Effekt seiner Meinung nach teuer zu stehen kam.Die Lärmschutzwände zwischen Au und St. Margrethen bestehen aus Aluminium-Kassetten und wurden auf Stütz- und Leitbauwerken beidseits der Autobahn installiert. Wer den Veloweg am Binnenkanal und im Rheinvorland benützt, kann sich ein eigenes Urteil darüber bilden, wie sehr das Rauschen des Verkehrs gedämpft wird.[caption_left: Die Lärmschutzwand aus Fahrersicht. (Bild: pd)]Der Bund ist sich der Schwächen der Lärmschutzwände bewusst und listet sie auf der Website www.bafu.admin.ch auf. Er erwähnt auch ein «relativ schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis». Doch das Astra ist gesetzlich verpflichtet, die Bevölkerung vor Strassenlärm zu schützen. Entlang von viel befahrenen Verkehrswegen in Siedlungsnähe seien die Belastungsgrenzwerte häufig nur mit dem Bau von Lärmschutzwänden zu erreichen, heisst es weiter auf der Website. Diese würden die direkte Schallausbreitung unterbrechen. Zudem hätten die Wände einen psychologischen Effekt. Bei gleicher Lärmintensität fühlten sich befragte Betroffene hinter einer solchen Abschirmung tendenziell weniger belästigt als ohne Schutzwand.Weitere Massnahmen im Oberen Rheintal geplantIn den kommenden Jahren sieht das Astra die Instandsetzung des A13-Abschnitts Haag – Oberriet vor. «In diesem Rahmen werden auch die Lärmsituation beurteilt und allfällige Massnahmen festgelegt», sagt Jérôme Jacky. «Unter anderem ist der Einbau eines lärmarmen Belags auf dem gesamten Abschnitt sowie der teilweise Ersatz der bestehenden Lärmschutzwände und -dämme durch akustisch gleichwertige Lärmschutzwände vorgesehen.»Gemäss aktueller Planung erfolgt die Instandsetzung des Abschnitts zwischen 2024 und 2026.