10.10.2022

«Es ist mir eine Ehre»

Fredi Wettstein ist der neue Präsident des Bürgerrates Thal. Er hat viel vor.

Von Rita Bolt
aktualisiert am 02.11.2022
Fredi Wettstein freut sich sichtlich. «Es ist mir eine Ehre, Präsident der Ortsgemeinde Thal zu sein», sagt er. Der vorherige Präsident Simon Diezi wurde zum Gemeindepräsidenten gewählt und als Nachfolger hat der Bürgerrat den Ortsbürgerinnen und Ortsbürgern Fredi Wettstein zur Wahl vorschlagen – und er wurde gewählt. Er habe viele Gratulationen entgegennehmen dürfen.Wettstein weiss, dass es allgemein für Vorstände oder Räte nicht mehr einfach ist, Abgänge zu besetzen. Es sei ihm schon länger ein Anliegen gewesen, sich für Thal zu engagieren und etwas zu bewegen. Er wollte bereits 2016 bewegen: Die FDP Thal-Staad-Altenrhein hat Wettstein für den zweiten Wahlgang der Gemeinderatswahl nominiert. Die Wahl als Gemeinderat hat nicht geklappt. Unglücklich scheint Wettstein darüber nicht zu sein – im Gegenteil. Er verfolge zwar die Gemeindepolitik, glaube aber, dass ihm das Amt als Ortsbürgerratspräsident besser liege, sagt der FDP-Mann. Ortsbürgerratspräsident wolle er die nächsten Jahre bleiben.Ortsgemeinde soll eine moderne Struktur erhaltenAlfred Wettstein, er nennt sich Fredi, ist ein waschechter Thaler und in Thal verwurzelt. «Ich bin hier geboren und nie weggekommen», erzählt der 41-Jährige mit einem Schmunzeln und ergänzt, dass er sehr gerne und immer mal wieder verreise. Er hat die Lehre in Thal gemacht: als Zimmermann bei der Schmid Holzbau, die heute als S. Tobler Holzbau AG firmiert. Auch als er auswärts gearbeitet habe, sei er immer in Thal wohnhaft gewesen. Er wohnt mit seiner Familie im ehemaligen Elternhaus, das sie umgebaut hätten.  Die Ortsgemeinde baut derzeit auch um: Sie renoviert das «Alte Öchsli» im Dorfzentrum. Die Ortsbürgerinnen und -bürger haben für den Umbau einen Kredit von 1,9 Millionen Franken bewilligt. Die Baukommission wird von Margrith Tanner präsidiert. Die Museumsräume würden renoviert, es werde eine Wohnung eingebaut, ein Museumslager im Estrich angelegt und an der Nordwestseite ein Aussenlift montiert. «Im ersten Stock werden neue Büros entstehen, denn die Ortsgemeinde möchte in naher Zukunft eine Geschäftsstelle einrichten», erklärt Wettstein. Wer diese betreuen wird, ist noch nicht definiert. Denn die Ortsgemeinde verfüge über Immobilien und einiges Land, das verwaltet werden müsse. Sie soll eine moderne, zeitgemässe Struktur erhalten.Die Pizzeria Ochsen im Zentrum und das Ausflugsrestaurant Steiniger Tisch auf dem Kamm des Buechbergs auf 523 Metern Höhe gehören beide der Ortsgemeinde und sind verpachtet. Mit dem Betrieb habe die Ortsgemeinde direkt nichts zu tun, aber es gebe da und dort kleinere oder grössere Unterhaltsarbeiten. Vor wenigen Jahren wurde der «Steiniger Tisch» für über 600000 Franken renoviert; die Küche und der Saal wurden modernisiert.Im Besitz der Ortsgemeinde ist auch der Boden des Steinbruchs Bärlocher in Staad. Die Ortsbürgergemeinde besitze Wald und habe Industrie- und Landwirtschaftsboden, der zum Teil im Baurecht abgegeben ist. «Beispielsweise im Hegi oder Rietli in Staad», weiss der neue Präsident. An der Wand des Sitzungszimmers sind die Landparzellen gelb markiert, die der Ortsgemeinde gehören. Es sind einige; alle kennt der neue Präsident noch nicht im Detail. Seine erste Sitzung mit ihm als Ortsbürgerpräsident wird noch in dieser Woche stattfinden.Drei Mehrfamilienhäuser sind geplantFredi Wettstein wird weiterhin seinem Beruf als Verkaufsleiter der Firma Jansen AG in Oberriet nachgehen. Der Thaler wird auch weiterhin in der Männerriege mitturnen. Allerdings ist er als technischer Leiter zurückgetreten. Alles gehe nicht mehr. Vor etwa 20 Jahren habe er noch Flügelhorn in der Musikgesellschaft Thal gespielt. Tempi passati. In absehbarer Zeit wird er sich noch mit einem anderen Projekt – mit einem Bauprojekt – befassen müssen. Die Ortsgemeinde baut in der «Mesmeren» drei Mehrfamilienhäuser. Ein Modell der Häuser steht im Sitzungszimmer. Genaueres kann Wettstein noch nicht sagen. Derzeit liegt das Projekt bei der Gemeinde und beim Kanton vor. Welche Kommissionen er schliesslich präsidiert, werde sich in naher Zukunft weisen: «Wichtig ist für mich der enge Austausch mit dem Ortsbürgerrat, dem Gemeinderat sowie den umliegenden Ortsgemeinden.»  

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