16.09.2021

«Es ist ein Trendsport geworden»

So wollen Regio und Tourismusorganisationen den Stand-up-Paddel-Trend in geordnete Bahnen lenken.

Von Rita Bolt
aktualisiert am 03.11.2022
Um 5.15 Uhr auf dem Board in etwa 45 Minuten von Arbon nach Horn paddeln: Roland Anderegg, Projektleiter von «Padl Bodensee», zeigt den Film dazu. Einige Frauen und Männer geniessen den erwachenden Tag auf dem Wasser. Seit diesem morgendlichen Erlebnis seien seine Arbeitskollegen mit dem Paddel-Virus infiziert. Stand-up-Paddeln (SUP) sei seit etwa drei Jahren eine ernst zu nehmende Wassersportart. «Die Verkaufszahlen sprechen eine deutliche Sprache, es ist eine Trendsportart geworden.»Deshalb haben Regio Appenzell AR, St. Gallen-Bodensee, Thurgau Tourismus und St. Gallen-Bodensee Tourismus die Initiative ergriffen und das Südufer des Bodensees zum «Padl-Bodensee» ernannt. «Wir wollen das Südufer als führende Region fürs Paddeln positionieren», sagt Leila Hauri, Geschäftsleiterin Regio Appenzell AR-St. Gallen-Bodensee. «Wir haben uns zum Ziel gesetzt, ein qualitativ hochwertiges Angebot mit Kursen, Angeboten, Events von Leistungsträgern aus der Region zu schaffen und unvergessliche SUP-Erlebnisse mittels Vorschläge für Touren und Verweilorte in Form von Uferoasen zu ermöglichen.»Einstiegsorte sind mit Hinweistafeln versehenAnderegg und Hauri sind sich sicher, dass der Paddel-Boom weiter anhält und mit steigender Beliebtheit brauche es eine Sensibilisierung für die Sicherheit und den Naturschutz. «Padl Bodensee» war in diesem Sommer in acht Gemeinden aktiv. «Wir haben vor Ort mit Verantwortlichen der Gemeinden, Hafen- und Bademeistern gesprochen, ihnen mit unserer Roadshow das Projekt nähergebracht», erklärt Anderegg.Sichtbar gemacht haben die Projektverantwortlichen geeignete Ein- und Ausstiegsorte für Stand-up-Paddler mit Hinweistafeln. Sie stehen beim Frauenbad Arbon, Wöschplatz Arbon, Slipanlage beim Strandgarten Horn, Seepromenade Goldach, Jachthafen Rorschach, Slipanlage Würthhaus Rorschach, Slipanlage Hörnlibuck, Buriet Rheineck und Hafen Rheineck.«Viele Stand-up-Paddler wissen etwa nicht, dass sie in einer Schwimmzone in einer Badi nicht paddeln dürfen», sagt Leila Hauri und ergänzt: «Oder dass Paddler ab 300 Meter Entfernung vom Ufer eine zertifizierte Schwimmweste mitführen müssen.» Hafeneinfahrten, Anlegestellen und Fahrwege von Kursschiffen müssten gemieden werden und Schiffe, Segelboote und Berufsfischer hätten Vortritt.Mit steigender Beliebtheit dürften auch die Anforderungen an den Verkehr und die Parkplätze steigen. Deshalb werde der Austausch mit den Gemeinden gesucht. Das Paddel-Projekt wird im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) drei Jahre lang vom Bund und den Kantonen St. Gallen und Thurgau finanziell unterstützt.Das Eingangstor zur «Paddelwelt Bodensee» ist die Website www.padl-bodensee.ch. Dort wurden im Sommer die ersten Kurse ausgeschrieben. «Wir waren zwischen dem 7. Juli und 2. September 38 Tage an verschiedenen Einstiegsorten mit acht Brettern unterwegs, mit denen wir zum Ausprobieren einladen konnten», sagt Anderegg. Insgesamt konnten so über 300 Paddler in einer Schnuppersession abgeholt werden.

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