24.01.2020

«Es ist ein ökologisches Projekt»

Die Gemeinde Thal orientierte über das Projekt Wärmeversorgung Buriet. Entscheiden werden die Stimmbürger.

Von Ralf Rüthemann
aktualisiert am 03.11.2022
Schon bald ist Schluss mit dem Wärmebezug aus der Holzschnitzelfeuerungsanlage im Werkhofareal des Nationalstrassenunterhalts – die Anlage hat ausgedient. In den vergangenen Jahren wurde deshalb nach neuen Lösungen gesucht. «Wir haben verschiedene Varianten geprüft», sagt Projektleiter Beat Bosshart vom Ingenieurbüro für Energietechnik in Rorschach.Bei der gemäss Bosshart sinnvollsten Lösung soll die Wärme für die Gebiete Wisental, Röteli, Ägetli, Industrie Hegi und Buriet südlich der Bahnlinie über neue Leitungen von der Abwasserreinigungsanlage Altenrhein bezogen werden.Diese Wärme setzt sich in erster Linie aus Energie mittels Wärmepumpen aus dem gereinigten Abwasser, aber auch aus überschüssiger Abwärme des Betriebs zusammen. Das Projekt soll schliesslich einen Anteil von etwa fünf Prozent des Wärmebedarfs der Gemeinde Thal ausmachen. Über dieses anstehende Projekt hat die Gemeinde Thal am Donnerstagabend im evangelischen Kirchgemeindehaus informiert. Der neue Thaler Gemeindepräsident Felix Wüst und die zuständigen Fachleute standen der Bevölkerung Rede und Antwort.Das Projekt ist in der Planung schon fortgeschritten, das letzte Wort haben jedoch die Stimmbürger am 9. Februar an der Urne. Heissen die Bürger das Projekt gut, soll im Frühling bereits mit dem Bau der Transitleitung von der Abwasserreinigungsanlage bis ins Gebiet Hegi begonnen werden. «Ist dieser Zeitplan realistisch?», lautete eine Frage aus dem Publikum. «Wir haben mit den betroffenen Grundeigentümern vorgängig bereits gesprochen und es sieht gut aus», versicherte Beat Bosshart. Bereits im kommenden Oktober soll die Anlage schliesslich in Betrieb genommen werden. Und wenn die Bevölkerung Nein stimmt? «Das wissen wir noch nicht, was dann geschieht», sagt Bosshart. Der Geschäftsführer des Abwasserverbands Altenrhein, Christoph Egli, erklärte die technischen Details zur Energiegewinnung. Zudem beteuerte er, dass aus der Sicht des Abwasserverbands Altenrhein nicht der finanzielle Gewinn durch das neue Projekt im Vordergrund stehe. «Es ist ein ökologisch getriebenes, kein ökonomisches Projekt», sagt Egli. «Wir sind schliesslich noch immer eine Abwasserreinigungsanlage.»Knapp zwei Millionen FrankenDie Kosten des Projekts belau-fen sich auf insgesamt 2,2 Millionen Franken. Abzüglich der Anschlussbeiträge und den voraussichtlichen Fördergeldern des Kantons ergibt sich für die Gemeinde laut Felix Wüst eine Nettoinvestition von etwa 1,97 Millionen Franken. Die Finanzierung erfolge über die Spezial-finanzierung Wärmeversorgung Thal. «Das ganze Projekt ist losgekoppelt vom normalen Gemeindehaushalt.» Die Finanzierung soll mittels der Betriebsgebühren der angeschlossenen Objekte innerhalb der Anlagenlebensdauer gedeckt werden.Ralf Rüthemann

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.