Die Gemeinde Diepoldsau saniert gemeinsam mit dem Kanton St. Gallen sämtliche Werkleitungen und die Kantonsstrasse im Bereich des Dorfzentrums. Von den 6 Mio. Franken für das Strassenbauprojekt übernimmt die Gemeinde Diepoldsau rund 1,9 Millionen. Mit 8 Mio. Franken veranschlagt ist die Neugestaltung des Dorfplatzes; mit Tiefgarage, Bushaltestelle, Veloplatz und öffentlichem WC.«Verkehr, Ortsbild und Freifläche vereinen sich zu einem harmonischen Zusammenspiel», beschrieb Gemeindepräsident Roland Wälter das Projekt in seiner Ansprache anlässlich des offiziellen Startschusses für das Bauvorhaben gestern Mittwoch auf dem Dorfplatz vor dem Gemeindehaus. Für Diepoldsau sei es ein «Freudentag», auf den man lange hingearbeitet habe, so der Gemeindepräsident.Zwei Anläufe warennötigIn einem ersten Anlauf war der Gemeinderat mit seiner Vorla-ge zur Neugestaltung des Zentrums bei der Abstimmung im Juni 2014 knapp gescheitert. Im Dorf war das Projekt mit einem Kreditrahmen von fast 10 Mio. Franken im Vorfeld kontrovers diskutiert worden. Die Voten reichten von «visionär» einerseits bis zu «das brauchen wir nicht» andererseits.Mit einer Umfrage holte der Gemeinderat die Bevölkerung danach wieder ins Boot; die Sanierung der Kantonsstrasse, die mitten durchs Dorf verläuft, sollte mit der geplanten Zentrumsneugestaltung verbunden werden, so der Wunsch. Im zweiten Anlauf erhielt das Siegerprojekt «Duett» (Studio Brühlmann, Loetscher, Buson Architekten) mit einem Kreditrahmen von 7,37 Mio. Franken im Juni 2016 an der Urne eine Zweidrittelmehrheit. In 13 Bauetappen soll das Zentrum in den nächsten drei Jahren neu gestaltet werden. Eine angepass-te Linienführung der Kantonsstrasse, unter anderem breite Velowege und mehr Platz für die Fussgänger, soll den Verkehrsfluss und die Sicherheit erhöhen.Verkehrstechnisch kein BefreiungsschlagAuf den hohen Stellenwert einer fortschrittlichen Strassenraumgestaltung wies denn auch Kantonsingenieur Marcel John in seiner Ansprache hin. Der «grosse verkehrstechnische Befreiungsschlag für Diepoldsau» stehe jedoch noch aus, so John, und verwies auf die geplanten Autobahnanschlüsse und -verbindungen wie zum Beispiel «Rheintal Mitte». Marcel John hatte anfangs noch als Verkehrsplaner am Projekt Zentrumsgestaltung mitgewirkt. Er spreche aus Erfahrung, wenn er den langen Weg bis zum Ziel, wie ihn Gemeindepräsident Roland Wälter beschrieb, als nicht übermässig lang betrachte. «Da gibt es andere Projekte im Kanton, die laufen schon viel länger, so der Kantonsingenieur.Während die Arbeiten für «Duett» gerade erst begonnen haben, richtet Roland Wälter bereits den Blick auf weitere Entwicklungsschritte im Zentrum. Die Umgebungsgestaltung Post und Freihof schreite voran. Im Frühling wolle man für das Gemeinschaftsvorhaben bereits ein Gestaltungsprojekt vorstellen.