18.02.2022

Es gibt erst 2023 wieder öffentliche Auftritte des Dramatischen Vereins

Der Dramatische Verein Oberegg ist 120-jährig geworden. 2022 tritt er jedoch nicht an die Öffentlichkeit.

Von Peter Eggenberger
aktualisiert am 02.11.2022
Normalerweise fänden im ersten Quartal des Jahres landauf landab Theateraufführungen verschiedener Dorfvereine statt. Covid-19 verhinderte das aber. Betroffen ist auch der 120 Jahre alte Dramatische Verein Oberegg, der erst wieder 2023 in Erscheinung treten wird.«Auf unserem Jahresprogramm stand die Aufführung des Lustspiels ‹Die flüügend Sau›. Die Unsicherheiten zwangen uns aber zur Absage», sagt Raphael Breu, Präsident des Dramatischen Vereins. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben. Der Verein ist zuversichtlich, das Verpasste nächstes Jahr nachholen zu können.Der bis heute erfolgreiche Dramatische Verein wurde 1902 gegründet. Ins Leben gerufen haben ihn Robert Zoller-Lang, Johann Rohner, Karl Schmid und Sebastian Hohl. Im Repertoire standen zunächst dramatische, oft patriotische Stücke. Als erstes wurde «Gemma von Arth» aufgeführt, gefolgt von «Landammann Reding» sowie «Die Schlacht am Morgarten». «Später wurde auch leichtere Theaterkost eingeübt», schreibt David Aragai im Buch «Oberegger Geschichte».Starke Frauenrollen begeistern das PublikumAls Spielort diente bis Anfang 1960er-Jahre der «Bären»-Saal. 1967 verlagerte das Theatergeschehen sich in den Vereinssaal am Kirchplatz. In den Aufführungen neuerer Zeit standen oft starke Frauenrollen im Zentrum. 1990 gelangte erneut «Gemma von Arth» zur Aufführung, und bereits 1977 hatte das in Innerrhoden spielende Drama «Anna Koch» Betroffenheit und Begeisterung ausgelöst.Der gute Ruf des Vereins liess zu jedem Spiel viele Theaterbegeisterte aus der Region nach Oberegg pilgern. Rekordverdächtige 16 Aufführungen erlebte 2002 das zum 100-jährigen Bestehen des Vereins gezeigte Stück «Die Dornesslerin». Das im Vorderland spielende Schauspiel basiert auf dem Roman des einheimischen Schriftstellers Walter Züst aus Grub.Gesamthaft verfolgten rund 4000 Interessierte das traurige Schicksal der im Weiler Dornesseln (Lachen-Walzenhausen) wohnhaften Agathe Rohner, die als Hexe gebrandmarkt, gefoltert und zum Tode verurteilt worden war. Zur Abwechslung darf man sich mit «Die flüügend Sau» auf leichte, dem Humor verpflichtete Kost freuen – und nach wie vor gehört der «Dramatische» zu den festen Werten der vielfältigen Oberegger Vereinskultur.

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