01.08.2018

Es braucht den Kompromiss

Die regionale Bundesfeier Au-Berneck-Heerbrugg beweise, dass die Zusammenarbeit gut funktioniere, auch ohne Fusion, sagte Regierungsrat Benedikt Würth. Die Einwohnerschaft feierte bei der katholischen Kirche.

Von Andrea C. Plüss
aktualisiert am 03.11.2022
Andrea C. PlüssDie Landfrauen Au waren früh parat; bereits ab 8 Uhr offerierten sie ihre Speisen und Getränke. Auf dem schattigen Kirchplatz liess sich höchst angenehm verweilen. Unter Leitung von Dirigentin Katja Weber spielten die Musikvereine Au, Heerbrugg und Berneck ab 10.15 Uhr vereint zum Frühschoppenkonzert auf. Mit ihrer frischen Musikauswahl trafen die Musiker den Geschmack des Publikums. Noch am Vorabend hatten sie geprobt. Die Pfarrer Josef Benz und Roland Kasper gestalteten den ökumenischen Gottesdienst, der musikalisch von den Männerchören Au Berneck und Heerbrugg unter Leitung von Karlheinz Rigger umrahmt wurde. Roland Kasper ging der Frage nach, was Heimat sei und trug in seiner Lesung verschiedene Aussagen zum Heimatbegriff vor, die Menschen in der Schweiz im Rahmen einer Umfrage abgegeben hatten. «Heimat ist mehr als ein Ort», lautete ein Fazit. Einen Moment lang sei er einem Trugschluss aufgesessen, gestand Regierungsrat Benedikt Würth zu Beginn seiner Festansprache. Als er auf der Homepage der Gemeinde Au den Hinweis «700 Jahre Au» erblickte, habe er gedacht, die Gemeinde sei fast so alt wie die Eidgenossenschaft. Den Irrtum bemerkte er schnell. Die Auer verstünden es halt, gesellschaftliche Ereignisse zu schaffen und diese wiederum seien «der Kitt der Gesellschaft».Jeder muss für die Grundwerte eintretenEs sei an jedem Einzelnen, für die Grundwerte einzutreten. «Für Extremismus und Fanatismus ist kein Platz in der Schweiz», machte Würth deutlich. Ausgleich und Solidarität zu hinterfragen sei kein gangbarer Weg. Bei den grossen Fragen der Zukunft, wie Altersvorsorge, Umwelt, Arbeitsplätze oder auch Digitalisierung dürfe man nicht «in Maximalpositionen verharren», sondern sei angehalten, Kompromisse zu erzielen; in der Politik wie in der Gesellschaft: «Der Motor Schweiz braucht das Öl des Kompromisses». Mit dem Singen der Nationalhymne endete der offizielle Teil der Bundesfeier.Mehr Bilder auf rheintaler.ch unter Bilderstrecken.

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