13.10.2019

Erweitern und Sanieren vereinen

Die Primarschule Berneck will das Schulhaus Stäpfli erweitern. Am 17. November ist Urnenabstimmung.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
 Annemarie Keel führt die Journalistin durch die verwinkelten Gänge des Schulhauses Stäpfli. Die Präsidentin der Primarschulschulgemeinde zeigt, wie im Jahr 1989 die Aufstockung des 1968 erstellten Gebäudes umgesetzt wurde. Es gibt einen Lift, er erschliesst aber nicht alle Ebenen. Ausgelegt wurde das Schulhaus seinerzeit auf sechs Klassen. Es hat die gleiche Kapazität wie das Schulhaus Bünt im Dorfzentrum.Seit der Aufstockung ist die Schülerzahl in Berneck um etwa 30 Prozent gewachsen (aktuell liegt sie bei 320 Schülerinnen und Schülern). Die Klassenstärke ist kleiner geworden und zum Beispiel sind für Gruppenarbeit, Musikunterricht und Therapien zusätzliche Zimmer nötig. Mangels Räumen dient im Schulhaus Bünt die Aula als Schulzimmer und teils arbeiten Kinder in Gängen. Beide Schulhäuser sind zu klein geworden.Sanierung und Erweiterung kombinierenEs ist ein trüber Tag, der Regen peitscht gegen die Glasfronten der Nordseite. «Im Sommer ist es hier und im Lehrerzimmer über Gebühr heiss», sagt Annemarie Keel. Der Teil des bestehenden Schulhauses mit der Nordfassade sei nicht nur aus energetischen Gründen sanierungsbedürftig. Ebenso bedürfen diverse sanitäre Einrichtungen einer Erneuerung.Eine Machbarkeitsstudie wies im Jahr 2017 die Südseite des Grundstückes mit Spiel- und Sportplatz als geeigneten Standort einer Erweiterung aus. Dort wäre der Schulbetrieb nur gering beeinträchtigt worden. «Kinder müssen in der Pause rennen», sagt Annemarie Keel. «Wir sollten die Grünanlagen erhalten.» Deshalb hat die Baukommission die Variante «Erweiterung Pausenhof» forciert. Sie sieht eine Neugestaltung des Pausenplatzes sowie einen Zwischentrakt vor. Er verbindet die Turnhalle mit dem bestehenden Schulhaus und vereinfacht die verwinkelte Struktur. An der Nordseite des zuletzt genannten Traktes werden das Lehrerzimmer und die WC-Anlagen abgerissen.Mit dem im Untergeschoss des Neubaus vorgesehenen Musikraum trägt die Schule dem Raumbedürfnis des Musikvereins und der Musikschule Rechnung. Beide Gruppierungen sind zurzeit im alten Sekundarschulhaus untergebracht. «Das dient seit 2005 als Provisorium», sagt die Schulpräsidentin.Derzeit wird das Schulhaus mit vier verschiedenen Systemen beheizt. Eine Pelletheizung soll alle ersetzen. «Sie ist wirtschaftlich und technisch die beste Wahl für das konkrete Objekt.» Eine Dämmung des bestehenden Schulhauses ist nicht Ziel. «Sie wird nicht verbaut und kann nachgeholt werden.»Der Neubau erhält vier Geschosse. Im Untergeschoss werden Heizung, Pelletlager, Technikräume sowie ein Musik- und Gruppenraum eingebaut. Für den Turnbetrieb gibt es geschlechtergetrennte Sanitäranlagen.Von der hellen Eingangshalle im Erdgeschoss aus sind alle übrigen Takte und Anlagen erschlossen – mit einer grossräumigen Wendeltreppe, Zugängen zum gedeckten und ungedeckten Pausenraum. Beim Eingang ist die Schulleitung untergebracht und dort liegen zwei Musikschulzimmer, eine Lernwerkstatt, der Lift und WC-Anlagen.Zwei Klassenzimmer mit jeweils einem Gruppenraum, das Lehrerzimmer, ein Lehrervorbereitungsraum und WCs füllen das erste Obergeschoss aus. Das zweite Obergeschoss hat den gleichen Grundriss wie die untere Etage. Dort gibt es Räume für Förderstunden und Schulsozialarbeit sowie ein Sitzungszimmer. Dieses ist geeignet für Schulratssitzungen und Elterngespräche.Schulbürger entscheiden an der UrneMit Blick auf die Gründung der Einheitsgemeinde per 1. Januar 2021 setzte sich die Baukommission paritätisch zusammen – mit zwei Mitgliedern des Gemeinderates und zweien des Schulrates. Aspekte wie die Verkehrsberuhigung der Stäpflistrasse und die Neugestaltung des Einlenkers von der Auerstrasse beurteilte die Kommission ebenfalls.Die Schulbürger entscheiden an der Urne, ob sie dem Antrag des Primarschulrates folgen und einen Baukredit von 8,9 Mio. Franken sprechen. 8,3 Mio. sind für die Erweiterung vorgesehen, 0,6 Mio. für die Sanierung der Heizung und der Werkleitungen mit Hochwasserschutz. Sagen die Schulbürger Ja, ist der Baubeginn im Sommer 2020 geplant. Unterrichtet werden soll im Neubau ab Januar 2022. Das Schulhaus Bünt wird entlastet, die Kleinklasse wechselt ins Schulhaus Stäpfli.In der Bauzeit ist das Schulhaus geschlossen, die Schüler werden in Containern beschult, die voraussichtlich auf der Wiese beim Schulhaus Bünt aufgestellt werden. «Die Kinder sind beim Lernen weniger Lärm ausgesetzt, die Unfallgefahr ist minimiert und die Bauarbeiten können schneller ausgeführt werden», sagt Annemarie Keel.Sagen die Bürger Nein, benötigt die Schule weitere Räume ausserhalb der beiden Schulhäuser. Und die Schulgemeinde muss eine andere Lösung finden für die Sanierung.Hinweis: Die Urnenabstimmung über den Kredit von 8,9 Mio. Franken ist am Sonntag, 17. November. Vorgängig lädt der Primarschulrat zu einem Infoanlass ein: Mittwoch, 30. Oktober, 19.30 Uhr, in der Stäpfli-Aula. Details zum Gutachten sind abrufbar auf der Website der Schule unterwww.schule-berneck.ch. 

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