Zwei Wochen sind vergangen, seit der FC Widnau im Schweizer Cup die Zürcher Grasshoppers empfangen hat. Er unterlag dem Rekordmeister und Rekordcupspieger 0:5, nachdem er eine Halbzeit ausgezeichnet dagegen gehalten hatte. Es war ein schönes Fussballfest auf der Aegeten; 2600 Zuschauer verliehen dem Spiel ebenso einen würdigen Rahmen wie der Verein selber, der sich einiges einfallen lassen hat, um die Besucherinnen und Besucher zu unterhalten.Eine Woche danach begann für den FCW wieder der Ligaalltag. Dennoch war es kein alltägliches Spiel, das die Widnauer bei den Wiler Reserven austrugen. Mit Valentin Aggeler, Daniel De Almeida, Kevin Egbon, Sandro Hutter, Ilija Ivic, Sahin Kaya, Daniel Lässer, Diego Liechti und Samuel Thönig fehlte dem FCW fast eine ganze Mannschaft, die Verletzungshexe hatte zugeschlagen. Und doch gingen die Rheintaler als Sieger vom Feld. Lars Ivanusa, Timo Faleschini und Noah Thönig trafen zur zwischenzeitlichen 3:1 -Führung, ehe die Wiler noch auf 3:3 herankamen. In der Nachspielzeit drückte dann der eingewechselte «Zwei»-Stürmer Aaron Heule den Ball zum 4:3 für Widnau über die Linie.«Vor dem Spiel hätte ich für ein Unentschieden unterschrieben, aber so ist es natürlich noch viel schöner», sagt Widnaus Co-Trainer Daniel Lüchinger.Einige Genesene sind zurück im KaderAm Sonntag steht für den FCW nun der Heimauftakt in die Interregio-Saison auf dem Programm. Um 14 Uhr gastiert die SV Schaffhausen, von den meisten «Spielvi» genannt, auf der Aegeten. Und die Personalsituation beim FCW sieht wieder deutlich entspannter aus als vor einer Woche: Aggeler, De Almeida, Hutter, Ivic, Kaya und Samuel Thönig sind zurück im Aufgebot. Weiterhin verletzt sind mit Lässer und Liechti jedoch auch zwei wichtige Teamstützen im Zentrum, die normalerweise zweifelsohne zum Stamm gehören.Darauf hat der FC Widnau in der letzten Woche reagiert, indem er Helmar Andrade verpflichtet hat. Andrade, dessen Stammverein der FC Haag ist, ist ein wirbliger Offensivallrounder, der auf mehreren Positionen einsetzbar ist (und am Samstag 25-jährig wird). Widnau ist für ihn bereits sein siebter Verein; er hat jedoch das Potenzial, die Widnauer Mannschaft zu verstärken. In der jüngeren Vergangenheit spielte er im Fürstentum Liechtenstein bei zwei Vereinen in der 1. Liga.Der Gegner ist Widnau völlig unbekanntDie Spielvereinigung Schaffhausen ist Teil des Fussballverbands Region Zürich und in der letzten Saison in die 2. Liga interregional aufgestiegen. Viel mehr als das weiss man in Widnau jedoch nicht über den Gegner vom Sonntag. «Wir haben vor sieben Jahren einmal gegen sie gespielt, aber viel weiss ich nicht über die Schaffhauser», gibt Daniel Lüchinger unumwunden zu. Den Gegner beobachten zu gehen, komme für ihn aber nicht in Frage. «Wir spielen hier in der fünfthöchsten Liga, da ist es besser, wenn wir uns auf uns selber konzentrieren», so Lüchinger weiter.Zwei Namen stechen bei den Schaffhausern dennoch heraus. Zuerst der des Trainers: Gianluca Frontino. In seiner Aktivzeit spielte er beim FC Schaffhausen, bei Thun, Winterthur und Aarau. Er war in der Challenge League ein torgefährlicher Stürmer, in der Super League blieb ihm der grosse Durchbruch jedoch verwehrt. Nun ist er Trainer und in seinem Team ist mit Luca Tranquilli ein weiterer früherer Profi. Der 28-jährige Stürmer wechselte im Januar 2021 vom FC zur SV Schaffhausen.Die Namen beeindrucken Daniel Lüchinger nicht. Er sagt: «Wir müssen von Beginn weg den Tarif durchgeben, dann kommt das schon gut.» Denn etwas ist klar: Ein anderes Ziel als ein Sieg hat der FC Widnau in einem Heimspiel gegen den Aufsteiger nicht.