Bob Nach dem zweiten Platz beim Saisonstart vor einem Monat fuhr das Zweierbobteam Kuonen am Mittwoch in Innsbruck-Igls zum ersten Mal im Europacup auf die obere Podeststufe: Auf der Olympia-Bobbahn führten der Schweizer Zweierbob schon nach dem ersten Lauf mit 4 Hundertstel vor Davis Kaufmanis aus Lettland. Im zweiten Durchgang starteten Tanner/Kuonen wieder genau gleich gut, auf der Bahn schlich sich aber ein kleiner Fehler ein. Weil aber der lettische Schlitten noch mehr Zeit verlor, reichte es zum Premierensieg: Der von Philipp Zielasko gesteuerte deutsche Schlitten kam nur noch bis auf 6/100-Sekunden an die Schweizer heran.Tanner von der Siegerehrung ausgeschlossen«Ich bin überglücklich, dass es endlich mit dem Sieg geklappt hat», sagt Tanner. Er konnte auch verschmerzen, die Siegerehrung verpasst zu haben: Wegen den Corona-Schutzmassnahmen durfte nur der Pilot aufs Podest stehen. Aber die Nationalhymne wurde auch für den Anschieber gespielt, der von aussen zusehen und -hören konnte.Der erste Platz im Europacup war das Ziel, nachdem sich das Team Kuonen nicht für den Weltcup qualifiziert hatte. Vor dem letzten Europacup-Rennen vom 20. Februar in Königsee führt das Team Kuonen die Europacup-Gesamtwertung im Zweierbob sogar an. «Nun streben wir natürlich den Gesamtsieg an», sagt Tanner. Aber zuerst stehen am Donnerstag und am Freitag in Innsbruck noch zwei Viererbob-Konkurrenzen auf dem Programm. Und in zehn Tagen machen Kuonen, Tanner & Co. einen Abstecher in den Weltcup: In Königsee nimmt das Team Kuonen den Platz von Michael Vogt ein, der an den Junioren-Weltmeisterschaften startet. Diesen Platz gab es für das beste Schweizer Europacupteam vor dem Rennen von gestern. Gut möglich, dass das Team Kuonen auch eine Woche später am Weltcup in Innsbruck startet – dieser Platz geht ans beste Schweizer Team vom Europacup in Innsbruck.Nach dem Rennen mit dem kleinen Schlitten wäre diese Forderung erfüllt, allerdings steht noch die Bestätigung mit dem Viererbob aus. Und dort starten Kuonen & Co. ins Ungewisse: Sie fuhren in dieser Saison noch nie mit dem grossen Schlitten. Zudem litt zuletzt das Teamtraining, weil Kuonen Ende Jahr in Quarantäne musste. Und vor dem Europacup in Altenberg – wo Kuonen/Tanner Vierte wurden – verletzte sich der Pilot beim Ausziehen des Helms am Hals. Weil er zwei Tage nicht trainieren konnte, verpasste das Team den Start im Viererbobrennen vom letzten Wochenende, dem ersten der Saison.Bewährungsprobe im Viererbob steht bevorMarco Tanner und die übrigen Teammitglieder haben gezeigt, dass ihre Form stimmt. Aber fehlendes Training ist gerade mit dem grossen Schlitten ein Nachteil: Der Start ist komplizierter, weil doppelt so viele Leute in den Schlitte steigen müssen und auch der Pilot muss sich beim Steuern an den längeren Schlitten anpassen. Tanner ist vor der heutigen Bewährungsprobe optimistisch: «Wir haben auch im Vierer schon gezeigt, dass wir schnell sind.»