Benjamin SchmidAus den Anmeldungen wählte eine Jury, bestehend aus vier Jugendlichen und drei Erwachsenen, die besten Projekte aus. Zwei davon stellen wir vor: Lukas Oeschs «Experimente für jedermann» und Jessica Okles «Jugendraum für Mädchen». Die besten drei Projekte des regionalen Finals werden an das interregionale Finale vom 17. November nach Schaan (Fürstentum Liechtenstein) eingeladen. Experimente für jedermannDer 16-jährige Lukas Oesch aus Rebstein experimentiert gern in seiner Freizeit. Vor allem naturwissenschaftliche Experimente haben es ihm angetan. Ob Kuchen im Solarkocher backen, Salzstalaktiten selbst züchten oder ein Dampfschiff aus einem Ei herstellen – Oesch hat über 30 Experimente gesammelt, ausprobiert und in einem Buch dokumentiert. «Es war nicht leicht, spannende und altersadäquate Experimente zu finden», sagt Lukas Oesch. Die Ideen stammen aus dem Internet, aus Büchern und Quizsendungen im TV. Unzählige Stunden hat er in sein Projekt gesteckt. «Es war mir wichtig, dass der Bezug zu Anwendungsbeispielen im Alltag besteht.» So unterstützen die Mathetricks das Rechnen im Alltag, während an anderer Stelle die Herstellung von Joghurt oder Butter beschrieben ist.Beim «springenden Funken» zeigt sich, wie entzündlich ätherische Öle sind und dank des Versuchs «aus Grün wird Gelb» erfahren wir, wieso Äpfel nicht in eine Früchteschale gehören. Als Projektarbeit geplant, entstanden zwischen Oktober 2017 und März 2018 ein Buch, eine Website und ein Karteikasten mit laminierten Karten, die sich beschriften lassen. Die Experimente lassen sich eins zu eins nachahmen und sind für fast alle Altersklassen geeignet. «Damit lässt sich auf spielerische Weise das Wissen vertiefen», sagt der Rebsteiner. Sein Mentor war vom Projekt begeistert, sodass er Lukas dazu ermunterte, sowohl bei Chance Industrie Rheintal als auch beim Jugendprojektwettbewerb teilzunehmen. Sollte er nicht zu den Gewinnern gehören, so sei er nicht enttäuscht: «Die Mühe hat sich gelohnt. Ich habe viel gelernt und spannende Erfahrungen gesammelt», sagt der Tüftler und ergänzt: «Ausserdem hatte ich viel Spass bei der Erstellung des Projekts und viele positive Rückmeldungen erhalten.»Jugendraum für MädchenDie 16-jährige Jessica Okle aus Au hat ein Flair für Renovierung und Sanierung. Zusammen mit ihrem Vater und Grossvater hat sie eine seit den 1960er-Jahren leer stehende Wohnung instand gesetzt. Nach einer umsichtigen Planung wurden Wände mit dem Geissfuss herausgeschlagen, die Böden und Decken ersetzt und Fenster abgedichtet. «Es war ein grosser Aufwand», sagt Jessica Okle, «ich arbeitete über 120 Stunden daran.» Aber nicht nur sie, sondern auch ihre Helfer haben viel Zeit ins Projekt hineingesteckt. «Mein Vater und mein Grossvater standen mit Rat und Tat zur Seite. Es hat Spass gemacht, mit ihnen das Projekt zu verwirklichen», sagt die Auerin, «ich habe die gemeinsame Zeit genossen.» Seit Längerem fehlte Jessica Okle und ihren Freundinnen ein Rückzugsort im Dorf. Als die Familie in den Herbstferien 2017 darüber sprach, wie sie die Räume der alten Auer Papeterie nutzen könnte, kam ihr die Idee. Die Projektarbeit war geboren. Bereits kurz darauf begannen die Planungs- und noch vor Weihnachten die Umbauarbeiten. «Wir mussten neue Wasser- und Stromleitungen verlegen, Wände täfern und vor allem viel schleifen und malen», sagt die 16-Jährige und fügt an: «Der Aufwand hat sich aber gelohnt.» Seit dem Abschluss des Umbaus nutzen Jessica Okle und ihre Freundinnen den Raum regelmässig für Filmabende, für Diskussionsrunden oder zum «Chillen».Die Räume umfassen ein WC, eine Küche, einen Abstell- und Putzraum sowie zwei Zimmer, wovon eines mit Sofas und Matratzen ausstaffiert ist und als Wohlfühloase dient. Während der Sanierungsarbeiten kamen allerlei Gegenstände zutage: ein Schulheft und ein Geografiebuch von 1911 sowie Postkarten von 1935. Diese Fundstücke haben sie angeregt, selbst eine Zeitkapsel zu verstecken. Darin enthalten sind nebst einem Fidget Spin- ner, einem Taschenrechner und einem Kompass auch Fotos von Jessica, eine Ausgabe des «Rheintalers» und ein Brief an den Finder des Schatzes. Morten Widrig hat sich mit seinem Spezialheft mit dem Titel «Traumlos Comic - Wach auf Tjari» angemeldet. Dabei handelt es sich um eine Geschichte, die sowohl eigenständig, wie auch als Teil der ganzen Comic-Serie gelesen werden kann. Die «Traumlos Comic»- Reihe ist seit Juni 2017 erhältlich und soll in diesem Jahr mit dem dritten Sammelband abgeschlossen werden.Joshua Häsler beschäftigte sich im Rahmen der Projektarbeit in der dritten Oberstufe mit der Herstellung eines eigenen 3D Drucker. Aus Geldnot und Mangel an zufriedenstellenden Bausätzen entschloss er sich, einen Drucker nach seinen Vorstellungen zu bauen. Er besteht aus drei Achsen, die jede von einem Motor angetrieben wird. Das Grundgerüst besteht aus Alu und Plexiglas. (bes)