29.04.2018

Erreichte Schulreformen konsolidieren

Am Samstagmorgen versammelte sich der Verband St. Galler Volksschulträger (VSG) in Au zur 52. Hauptversammlung. 180 Gäste aus allen Regionen des Kantons waren dazu ins Rheintal gereist.

In der sehr detaillierten Einleitung und im Bericht über das Vereinsjahr 2017 kam Präsident Thomas Rüegg, Stadtrat Rapperswil-Jona und Schulratspräsident, auf die aktuelle Situation der St. Galler Volksschule zu sprechen. Im Referat im Anschluss an die Hauptversammlung beleuchtete Jürg Raschle, Generalsekretär des kantonalen Bildungsdepartements, die anstehenden Fragen. Jürg Raschle vertrat damit den durch einen anderen Termin verhinderten Bildungschef Stefan Kölliker.Thomas Rüegg stellte die heute weitgehend abgeschlossenen Schulreformen ins Zentrum seiner Betrachtungen: Reformen sind immer eine Reise in eine nicht in allen Details bekannte Zukunft und bedeuten Unsicherheit, Unfertigkeit. Doch «Probleme sind unsere Freunde», meinte er, und forderte alle Beteiligten auf, darüber zu sprechen. Gute Schulleitungspersonen stehen für ihn dabei im Zentrum und sind Schlüsselpersonen.Im Allgemeinen aber sind die strukturellen Reformen sowie der neue Lehrplan in der St. Galler Volksschule gut angekommen und abgesehen von Details, welche nachgebessert werden müssen, positiv aufgenommen worden. Das hätten verschiedene Umfragen gezeigt, unter anderem die des Verbands Schulleitungspersonen.Sorge bereitet dem Präsidenten der zunehmende «Schulabsentismus», Schulschwänzen, Ängste und Phobien, Schulverweigerung. In einem Stufenmodell vom Klassenlehrer über die Schulleitungen und den Schulpsychologischen Dienst zur Jugendpsychiatrie und Kliniken zeigte er auf, wer welche Möglichkeit zu Prävention und Therapie beitragen kann. Eine klare Rollenverteilung und eine gute Zusammenarbeit erscheinen ihm dabei zielführend.Vorerst Ruhe einkehren lassenJürg Raschle zeigte zuerst auf, dass das Schwergewicht der Arbeit im Kanton vorerst nicht auf der Volksschule liegt. Im Zen­trum stünden zunächst der Joint Medical Masters an der Uni St. Gallen, der Ausbau der Berufsschule und die allgemeine Digitalisierung. Aber das sei auch gut so. Der «Umbau» der Volksschule müsse nun erst einmal in der Praxis realisiert werden, Ruhe müsse wieder einkehren. Im Wesentlichen sollen die Neuerungen nun drei bis fünf Jahre wirken, Erfahrungen sollen gesammelt werden. Erst dann werden wieder grundsätzliche Fragen gestellt. Gearbeitet werde im Bildungsdepartement zurzeit vor allem an der Oberstufenreform und am Fach Ethik-Religion-Gesellschaft (ERG).Zwei neue VorstandsmitgliederNach der einstimmigen Genehmigung der statutarischen Traktanden interessierte im geschäftlichen Teil vor allem die Wahl von zwei neuen Vorstandsmitgliedern für die Amtsperiode 2017/2020. Einstimmig gewählt wurde Christoph Ackermann, Schulratspräsident von Flawil, sowie Hugo Gort, Rektor der Schule Kaltbrunn.Herzlich verabschiedet wurde Vorstandsmitglied Ruedi Blöchlinger, Schulratspräsident und Gemeinderat von Eschenbach. Ebenfalls offiziell geehrt wurde Klaus Polenz, der von 2004 bis 2017 als erster SGV-Geschäftsführer viel Grundlegendes bei der Schaffung seines Amtes geleistet hat. Seit letztem Jahr ist bereits sein Nachfolger Markus Hellstern im Einsatz.Max Pflüger

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