09.11.2018

Erneuerung dringend nötig

Gemeindepräsident Reto Friedauer informierte im Schulhaus Wiesenau zur geplanten Sanierung des Schäflisbergbachs. Die Rohre sind in gefährlichem Zustand.

Von Chris Eggenberger
aktualisiert am 03.11.2022
Etwa 30 Interessierte fanden sich am Donnerstagabend in der Aula des St. Margrether Primarschulhauses zum Infoabend ein. Der Auftrag der Gemeinde, den Hochwasserschutz für seine Bürger zu gewährleisten, sei nicht mehr erfüllt, sagte Gemeindepräsident Reto Friedauer zu Beginn seines Vortrags. In den kommenden Jahren und Jahrzehnten stünden der Gemeinde mehrere grosse Sanierungsprojekte zum Hochwasserschutz bevor.«Im Moment sind wir vor einem Jahrhunderthochwasser nicht genug geschützt», sagt er. Finanziell seien diese Massnahmen aber nur tragbar, wenn die Projekte über einen langen Zeitraum verteilt werden. Über das erste, den Schäflisbergbach, wird in der Gemeinde am 25. November abgestimmt.Akute Gefahr beim SchäflisbergbachDer dringendste Fall sei im Moment der Schäflisbergbach, sag­-te Friedauer. Die Eindohlungen des Baches drohen einzustürzen, was eine grosse Katastrophe für St. Margrethen bedeuten würde. Die Sanierung des Bachs sei daher ein wichtiges Projekt für die Gemeinde.Effektiv umfasst die Sanierung eine Vergrösserung der Rohrdurchmesser, um die Kapazität zu erhöhen. Ausserdem soll der momentan noch teilweise unter Privatgrundstücken verlaufende Bach neu komplett unter die Dietrichshaldenstrasse verlegt werden.«Wenn wir schon einmal bauen, dann richtig»: Was Reto Friedauer damit meint, ist klar. Im Zuge der Bachsanierung wird an der Dietrichshaldenstrasse auch die in die Jahre gekommene Wasser- und Stromversorgung erneuert. Die Arbeiten sollen schon im Spätherbst beginnen und werden zwei Jahre dauern.Sanierung kostet über zwei Millionen FrankenFür die Bauarbeiten budgetiert die Gemeinde rund 2,8 Millionen Franken. In der Abstimmung vom 25. November wird aber nur über einen Betrag von 2,1 Millionen Franken aus der Gemeindekasse entschieden, weil der Bund und Grundeigentümer in der Gefahrenzone einen Teil der Gesamtkosten übernehmen. Reto Friedauer sagte, durch den Umbau können Kosten bei einem Katastrophenfall vermieden werden. Ausserdem schaffe die Gemeinde durch die Verlegung des Baches unter die Strasse auch wertvolles Bauland. Die Kosten seien also sehr relativ.Kritische Stimmen kommen zu WortAm Schluss öffnete der Gemeindepräsident die Diskussion für Fragen. Probleme bereitet vielen der Teil des Bachs, bei dem er vom Tageslicht in die Eindohlung verschwindet. Dort komme es wegen Holz und anderem Mitgeschwemmtem zu Verstopfungen. Ein Bürger warf die Frage in den Raum: «Was passiert, wenn der Rohreingang komplett verstopft ist und der ganze Bach vorbei fliesst?»Reto Friedauer stimmte zu, dies sei durchaus ein Problem. Grundsätzlich seien die Waldbesitzer oberhalb des Gemeindegebiets verantwortlich, doch man stehe in Verhandlungen mit der Ortsgemeinde, um eine Lösung zu finden.Ein anderer Bürger fragte, wie sich die Gemeinde sich gegen Hochwasser schützen wolle, falls der Antrag an der Urne abgelehnt wird. Friedauer sagte, dann müsse man hoffen, dass sich keine Katastrophe ereigne. Er empfiehlt den Bürgern, dem Projekt an der Urne zuzustimmen.

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