02.04.2019

Ernesto Schneiders Vorbilder sind die alten Meister

Ernst Schneider malte Theaterkulissen für die Niederdorfoper oder gestaltete sein Paradies, Wand und Deckenmalerei im Turmzimmer des Schlosses Dottenwil. Nun zeigt «Ernesto» seine Werke, Gemälde in realistischer Ölmalerei, im Stellwerk. Schneider ist in Rüthi aufgewachsen. Er wollte ursprünglich Koch werden. Da kein Kochlehrling gesucht wurde, lernte er, was möglich war – Maler. In den 60er-Jahren war er Studienmitglied an der französischen Kunstakademie, danach Theaterkulissenmaler, unter anderem bei der bekannten Zürcher Niederdorfoper. Er arbeitete als Restaurator von historischen Malereien und Skulpturen, etwa für Kirchen.Seine Vorbilder sind Grossmeister wie Vermeer, Rembrandt, Leonardo da Vinci und der Schweizer Albert Anker. Malt er nach diesen alten Meistern, ist das Resultat kaum vom Original zu unterscheiden, wie er mit seinem Werk «Der Tod des Decius Mus in der Schlacht 1616/1617», gemalt nach dem Original von Peter Paul Rubens, letztes Jahr im Stellwerk an der Ausstellung «Alte Meister» bewiesen hat.Auf Schloss Dottenwil bei Wittenbach fand der Künstler Zuflucht, nachdem seine Einzelfirma in Konkurs gegangen war. In jahrelanger Arbeit bis zur Pensionierung hat Ernesto im Schloss sein Hauptwerk hinterlassen. Viele Räume des Schlosses tragen seine Handschrift. Und in einem Raum hat er sein ureigenes Paradies geschaffen. Die Illusionslandschaft – ein südländischer Pavillon, bewachsen und bevölkert mit bunten Vögeln und einer sitzenden Venus –, die die Wände und Decke des Turmzimmers ziert, ist heute das Herzstück von Schloss Dottenwil.Ernesto malt auch gerne Naturlandschaften direkt vor Ort oder Frauenakte, Stillleben sowie Porträts. Nach seiner Pensionierung restauriert er Zirkuswagen und Wohnwägeli für die Märli-Karawane, mit der er während drei Saisons als Teamkoch rund um den Säntis unterwegs war.2012 zog Ernesto in das Haus seiner Grosseltern im Weiler Büchel bei Rüthi, das sein Bruder und seine Schwägerin renoviert hatten. Seither bewohnt er dort einen Hausteil und widmet sich seiner Malerei. Vor seinem Haus steht eine Skulptur, die er mit der Kettensäge aus einem kranken Kirschbaum gesägt hat. (kfn)Hinweis Die Ausstellung beginnt mit einer Vernissage am Freitag, 5. April. Weitere Öffnungszeiten sind Samstag, 6. April, 10–21 Uhr; Sonntag, 7. April, 10–17 Uhr; Samstag, 13. April, 10–21 Uhr, und Sonntag, 14. April, 10–17 Uhr.

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