16.10.2020

Erdkröten spürten im Herbst den Frühling

In einem vom Verein Pro Riet neu geschaffenen Weiher wurden im Oktober erstaunlicherweise Laichschnüre einer Erdkröte entdeckt.

Im Gebiet Lahmern oberhalb von Altstätten wurde diese aussergewöhnliche Fortpflanzungsaktivität der Erdkröte beobachtet. Erdkrötenlaich in ei­nem Waldweiher ist an sich nichts Besonderes. Anfang Oktober jedoch schon, da die Fortpflanzung der Erdkröten normalerweise im Frühjahr stattfindet. Die meisten Erdkröten wandern im Frühjahr von ihrem Landlebensraum zum Fortpflanzungsgewässer. Die Erdkröte (Bild: pd) Normalerweise zwischen März und April unterwegsSo sind sie zwischen März und April nach Einbruch der Dunkelheit unterwegs. Nach einer kurzen Zeit im Wasser, in welcher sie sich paaren und ablaichen, kehren sie wieder in ihre Landlebensräume zurück. Meist sind dies Wälder, in denen sie den Sommer aktiv und die Winter in Kältestarre verbringen.Gemäss Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch) ist in der Region nur ein späterer Laichzeitpunkt von Erdkröten bekannt. Dieser Fund bei der Oberen Weid in St. Gallen geht auf den 28. 10. 1979 zurück. Kaulquappen mit guten ÜberlebenschancenÜber die Gründe des aussergewöhnlichen Laichzeitpunkts des Erdkrötenpaars in der Lahmern kann nur spekuliert werden. Es wird eine hormonelle Störung vermutet. Ob sich das Erdkrötenpaar jedoch viel zu spät im Jahr fortgepflanzt hat oder ob es bereits den nächsten Frühling spürte, kann nicht gesagt werden. Fakt ist: Die ersten Kaulquappen haben sich bereits entwickelt, und die Chancen auf eine erfolgreiche Überwinterung sind intakt.Weitere Informationen zum ökologischen Aufwertungsprojekt in der Lahmern und zu weiteren Vereinsaktivitäten von Pro Riet Rheintal können auf der Homepage (www.pro-riet.ch) abgerufen werden. (pd)

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