Gerhard HuberMit dem 2:1-Führungstreffer des FC Widnau acht Minuten vor Ende der regulären Spielzeit durch Daniel Lässer im Spitzenspiel der 2. Liga gegen den drittplatzierten FC Weesen verwandelte sich die Aegeten in ein Tollhaus.Denn die Fans und auch die Mannschaft waren darüber informiert, dass in Montlingen der direkte Konkurrent Altstätten 2:4 im Hintertreffen lag.Youngster Noah Thönig bereitet alle drei Tore vorDie Spieler, die Betreuer und sogar einige Zuschauer lagen sich auf dem Spielfeld in den Armen. Und als dann Jasmin Abdoski, der bis dahin ungewohnterweise Chance um Chance ausgelassen hatte, fünf Minuten später eiskalt den Ball an Gäste-Goalie Kolumbic vorbei in die rechte Torecke schlenzte, war der Wiederaufstieg in die 2. Liga interregional perfekt.Alle Tore wurden von Linksaussen-Turbo Noah Thönig vorbereitet, der seinen Gegenspieler Patrick Widmer während des ganzen Matches schwindlig spielte. Grossartig, der Energieanfall des erst 17-jährigen Flügelstürmers nach 83 Minuten, als er in höchstem Tempo Widmer stehen liess und aus vollem Lauf mit einem Schlenzer aus dem Fussgelenk den Ball zum in der Mitte frei stehenden Torschützen Daniel Lässer spielte. Ebenso grossartig, wie er dem frustrierten Widmer nur fünf Minuten später den Ball vom Fuss nahm und sofort zu Abdoski passte, der dann zur endgültigen Erlösung traf.Der Sieg der Widnauer war nicht selbstverständlich, denn Weesen erwies sich als der erwartet starke Gegner und lieferte über weite Strecken der Partie ein ausgeglichenes Spiel, in dessen erster Halbzeit sich die Teams weitgehend neutralisierten.So hatte das Widnauer Führungstor aus der 15. Minute lange Bestand. Bei einem Konter wurde Abdoski gefoult, der Schiedsrichter erkannte auf Vorteil, Noah Thönig erfasste die Situation blitzschnell, liess links alle Gegenspieler stehen – und bewahrte die Übersicht, um einen exakten Flachpass auf dem heranstürmenden Dominik Nüesch zu spielen. Der Routinier liess sich diese Chance nicht entgehen und stellte nach einer Viertelstunde mit ebenfalls sehenswertem Direktspiel auf 1:0.Die Gäste hatten nach etwa einer Stunde ihre beste Phase, waren stark überlegen und konnten dann auch den zwischenzeitigen Ausgleich durch einen Kopfball von Libor Tafat erzielen. Kurz darauf hätte sich Widnau nicht beklagen können, wenn der Schiedsrichter den Gästen einen Penalty zugesprochen hätte. Aber nach kurzer Findungsphase waren dann wieder die Gastgeber am Drücker, versemmelten aber beste Tormöglichkeiten im Minutentakt – einmal tauchten Nüesch und Abdoski ohne Ertrag zu zweit vor dem Weesner Goalie auf.«Drei-Jahres-Plan» in zwei Jahren erfülltNach dem Spiel, als alle Dämme brachen und sich die Aufsteiger mit ihren Fans in Jubeltänzen und mit Bierduschen feierten, war ein breit lächelnder Trainer Sven Sonderegger mit sich und der Welt mehr als zufrieden: «Mission erfüllt! Nach dem Abstieg aus der 2. Liga interregional vor zwei Jahren planten wir den Neuaufbau des Teams und peilten einen Aufstieg innerhalb von drei Jahren an. Ich bin überglücklich, dass meine Spieler und ich es jetzt sogar ein Jahr vor dem Plan geschafft haben.»Jetzt freut sich der scheidende Trainer auf eine Zeit ohne Fussball. Wenn er es denn auch aushält. Wetten, dass es ihn schon bald auf die Fussballplätze auf seiner geliebten Aegeten zurückzieht?2. Liga, Gruppe 1Widnau – Weesen 3:1 (1:0)Aegeten – 470 Zuschauer – SR: Imfeld.Tore: 15. Nüesch 1:0; 66. Tafat 1:1, 82. Lässer 2:1, 85. Abdoski 3:1.Widnau: Hammer; Faleschini, Lüchinger, Aggeler, Giovetti; Lässer, Lukic, Sonderegger (60. Liechti); Nüesch (70. Lamorte), Abdoski, N. Thönig (87. S. Thönig).Weesen: Kolumbic; Widmer, Heinzer (80. Egli), Rahimic, Hostalek; Vojta, Hoffmann, Tafat, Müller (62. Mario Budimir), Widmer (62. Greco); Surynek.Gelbe Karten: 4. Rahimic; 61. Hostalek (beide Foul), 68. Vojta (Reklamieren).Gelb-rote Karte: 86. Vojta (Foul).