15.07.2021

Er war schon 50-mal am Pokalturnier

Manuel Villar ist eine der treuen Seelen des Pokalturnier-Titelverteidigers FC Widnau – und ein Fan des Rebsteiner Turniers.

Von Andrea Kobler
aktualisiert am 03.11.2022
Seit er in den 60er-Jahren in die Schweiz gekommen ist, hat er kein Turnier verpasst. Auch nächste Woche wird er das Turnier am Mittwoch, Freitag und Samstag (21. bis 24. Juli) in vollen Zügen geniessen.«Die drei Pokalturnier-Tage sind in meiner Agenda immer fett unterstrichen», sagt Manuel «Manolo» Villar im Clubrestaurant des FC Widnau. Er erzählt von seiner Vergangenheit, dem «coolen» Pokalturnier – hat aber auch immer einen Blick in Richtung Eingang gerichtet. Er sagt: «Dieser Spieler hat seine Ferien schon hinter sich und jener ist gerade zurück aus dem Militär.» Villar weiss viel über «seine» Fussballer. Bei jedem Training ist er auf dem Platz. Nur bei den Heimspielen kann er nicht mehr zusehen. Dazu ist er zu nervös.Heimspiele in Rebstein statt in WidnauHat der FC Rebstein gleichzeitig ein Heimspiel, entscheidet er sich, das Spiel der Oberrheintaler zu beobachten. Auch dort kennt man ihn, er wird von den Spielern stets freundlich begrüsst, hält hier und dort einen Schwatz mit den einheimischen Zuschauern. «Das gefällt mir», sagt er mit einem Lachen.Dass er Ende der 1960er-Jahre, als noch Bruno Langenegger das Tor der Grün-Weissen hütete, beim FC Rebstein spielte, ist kaum mehr bekannt, aber ein Grund, weshalb «Manolo» sich in Rebstein so wohl fühlt. Und wieder lacht er: «Dort, wo heute Mämfs Zapfsäule ist und am Pokalturnier neben Bier auch Wein ausgeschenkt wird, war jeweils unsere Umkleidekabine.»Manuel Villar kam als Optiker aus Spanien zur Firma Wild und lebte denn während sechs Jahren an der Hauptstrasse in Rebstein. Dann zog es ihn nach Widnau.Villar glaubt an Überraschung gegen GCAls Betreuer fing «Manolo» Ende 2000 an, als Trainer Hanspeter Zwicker nach Widnau kam. Das beste Spiel, das er je auf der Aegeten gesehen hat, war das Cupspiel zwischen Widnau und dem FCZ vor 3000 Zuschauern im Jahr 2008.Mit Diego Liechti und Valentin Aggeler erscheinen gerade in dem Moment, in dem er dies erzählt, zwei Spieler auf der Aegeten, die damals schon im Team waren und noch heute im Kader der ersten Mannschaft stehen. Nun kommt es wieder zu einem Cup-Duell mit einem der grossen Zürcher Super-League-Vereine, mit dem Rekordmeister GC. Villar ist überzeugt, dass sein FC Widnau Mitte August im Cupspiel gegen die Grasshoppers ein ähnlich gutes Spiel zeigt wie damals: «Ich traue ihm gar eine Überraschung zu.»Pokalturnier ist Fussball, Begegnung und fein EssenViele Spieler sind Manuel Villar ans Herz gewachsen. Zum Beispiel Daniel Lüchinger: «Er ist mein Lieblingsspieler.» Dass er heute als Co-Trainer zusammen mit seinem Bruder und Trainer Andreas an der Seitenlinie steht, hat er vorausgesehen: «Als Andreas in Montlingen sein Trainerengagement beendete, sagte ich im Spass zu Daniel: Jetzt könnt ihr ja gemeinsam den FC Widnau übernehmen.»Kein Wunder, ist Villar heute glücklich über das Trainerduo: «Bei ihm ist der FC Widnau in guten Händen.» Ob er am Pokalturnier wieder reüssiert? «Dieses Jahr wird es sehr schwierig», ist Villar überzeugt. Zu viele Spieler seien in den Ferien. Auf das Turnier freut er sich trotzdem. So, wie schon seit über 50 Jahren: «Fussball schauen, mit FCR-Mittelfeldspieler Rico Köppel einige Worte tauschen, mit Freunden ein Glas Wein trinken, fein essen: All das ist für mich Pokalturnier.» Dass er es auch in vollen Zügen geniessen kann, hat auch mit seiner Ehefrau Doris zu tun: «Sie fährt mich hin und holt mich auch wieder ab.»Das 58. Rebsteiner Pokalturnier wird am Mittwoch, 21. Juli, um 18 Uhr mit den Partien Rebstein – Altstätten und Widnau – Rüthi eröffnet. Weitere Infos gibt’s unter www.pokalturnier.ch.

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