17.01.2022

Er half Bedürftigen vor Ort

Der 18-jährige Kevin aus Rebstein sammelte Geld, um hilfsbedürftige Menschen in Nigeria zu unterstützen.

Von bes
aktualisiert am 02.11.2022
Weniger begüterten Menschen zu helfen und sie mit Spenden zu unterstützen ist an sich schon eine gute Sache. Wenn aber ein 18-Jähriger Geld sammelt, damit in Nigeria Lebensmittel kauft und mit seiner Familie zu einem Essen verarbeitet, um es anschliessend an Obdachlose zu verteilen, dann ist es mehr als nur eine schöne Geste. Es ist höchst ehrenwert und hilft den betroffenen Menschen vor Ort immens.Als Kevin 2016 seine Verwandten in Nigeria besucht, fällt ihm die grosse Armut auf, die im Heimatland seines Vaters herrscht. Der Rebsteiner kannte solche Bilder von der Schweiz her nicht. Er war gleichermassen betroffen und bestürzt. Ihm war sofort klar, dass er etwas dagegen unternehmen möchte. Doch fehlte ihm seinerzeit das Geld dazu. Das Leid so vieler Menschen liess ihn jedoch nicht mehr los, sodass Kevin einige Jahre später zur Tat schritt: 2020 bat er Freunde und Bekannte um Geld, das er vor Ort in Benin, einer Stadt in Nigeria, sinnvoll einsetzen wollte. Der Ertrag war klein, aber spornte ihn an, es ein Jahr später erneut zu versuchen.Ende November 2021 startete der 18-Jährige, der seit Mitte letzten Jahres beim FC Widnau in der ersten Mannschaft Fussball spielt, seinen zweiten Aufruf – mit Erfolg. Über Weihnachten und Neujahr reiste er mit seinem Vater Steve nach Nigeria und kaufte vor Ort vom Spendenbetrag in Höhe von 3500 Franken Nahrungs- und Hilfsmittel. Über 70 Kilogramm Reis verarbeitete er gemeinsam mit seinen Verwandten und gab die Mahlzeiten an hilfsbedürftige Menschen ab. Mit dem anderen Teil des Geldes kauften sie Infusionen, Blutdruckmessgeräte und Reinigungsartikel für ein Geburtshaus in Nigerias drittgrösster Stadt Benin.Möglichst jedes Jahr eine HilfsaktionZiel des jungen Rebsteiners, der an der FMS studiert und später Primarlehrer werden möchte, ist es, die Aktion jährlich durchzuführen. «Die Not ist so gross, dass jede Hilfe nützlich ist», sagt Kevin. Er könne es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, hier ein so schönes Leben zu führen, während die Menschen dort um ihr Leben kämpfen müssen. Das Schicksal seiner Landsleute in Nigeria geht dem 18-Jährigen sehr nahe. Er empfinde Dankbarkeit, dass er in der Lage sei, ein wenig zu helfen. Wenn er dann in die leuchtenden Augen der Menschen schaue, spüre er, dass es nicht nur gut ist, was er tut, sondern vor allem einfach das Richtige.Alle Spenderinnen und Spender lädt Kevin zu einem Fotoabend ein, wo er über die Erlebnisse und Eindrücke, die er über den Jahreswechsel in Benin-Stadt machen konnte, berichten wird. Als Nächstes soll zudem eine Website entstehen, auf der interessierte Personen Informationen zum Projekt aus erster Hand erhalten.

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