12.04.2018

Entwicklungschance fürs Gewerbe

Bauland zu bekommen ist heute schwierig. Im Industriegebiet Widen ergibt sich nun aber für mehrere einheimische Betriebe eine besondere Gelegenheit. Eine mit einem Bauverbot belegte Parzelle wurde freigegeben.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Max TinnerIm Januar wurde der Strang der Höchstspannungsleitung über das Industriegebiet Widen zum Rehag hinauf rückgebaut. Damit wurde die rund 8000 m2 grosse Parzelle südlich der Continental Automotive überbaubar. Als Industrie- und Gewerbeland war sie zwar zuvor schon eingezont. Wegen der Starkstromleitung über sie hinweg war sie aber mit einem Bauverbot belegt.Nachdem die Leitung nun nicht mehr besteht, ist dieses Verbot hinfällig geworden. Und an Interessenten für den Boden mangelt es nicht. Gleich mehrere einheimische Betriebe wollen hier bauen, namentlich die Werner Büchel AG (Inhaber der alteingesessenen Rüthner Firma ist Hansueli Eggenberger), Schöb Motoren (Philipp Schöb, Motorrad-Reparaturen), Simon Kühnis Bedachungen, die Rock & Ice GmbH Schreinermontagen (Inhaber ist Marco Müller) sowie die Rheintal Clean Kollektivgesellschaft von Ralf Schneider und Markus Büchel inklusive der von Ralf Schneider betriebenen Einzelfirma rs-global.Das Grundstück gehörte früher der Continental. Die Gemeinde hat die Parzelle vor drei Jahren kaufen können. Für die vorgesehene Nutzung möchte sie sie nun aufteilen. Und bauen möchte das eine oder andere Unternehmen offenbar lieber gestern als heute. Die Verkaufszusagen habe man bereits letztes Jahr erteilt, sagt Gemeindepräsident Philipp Scheuble. Abparzellieren und überschreiben habe man das Bauland aber noch nicht können, weil erst der Rückbau der Starkstromleitung abzuwarten gewesen sei.Nach der Eintragung ins Grundbuch gleich die Bagger zu reservieren, wäre allerdings immer noch verfrüht. Zunächst gilt es, das Areal mit einer zusätzlichen Stichstrasse zu erschliessen. Und dafür ist vorgängig ein Teilstrassenplanverfahren mit öffentlicher Auflage nötig.Und selbstverständlich muss auch jeder Bau ein Baugesuchsverfahren durchlaufen. Weil es sich um Gewerbebauten handle, sei dies umständlicher als es für Wohnbauten nötig wäre, erklärt Scheuble. Denn solche Gesuche seien jeweils nicht nur der Gemeinde, sondern auch dem Kanton vorzulegen, was das Verfahren zwangsläufig verlängere.Etwas weiter sind bereits Michael Schneider mit seinen beiden Unternehmen 4 elements GmbH und A2Z Online Marketing GmbH sowie die Räss Industrieböden AG. Schneiders Grundstück, das an der Haupterschliessungsstrasse des Gewerbeareals direkt an die Continental angrenzt, konnte bereits früher von der Parzelle der Gemeinde abgetrennt werden. Seine Halle steht schon. Und das Gesuch der Räss Industrieböden AG für einen Neubau gleich daneben liegt momentan zur Prüfung beim Kanton. Philipp Scheuble geht davon aus, dass jene Baubewilligung demnächst erteilt werden kann.Einheimisches Gewerbe bevorzugtDem Gemeinderat sei es wichtig gewesen, das gemeindeeigene Bauland auf dem Areal bereits in Rüthi ansässigen Unternehmen zur Verfügung zu stellen, hatte Scheuble an der Bürgerversammlung eine Frage des Rüth­ner SVP-Kantonsrats Peter Eggenberger beantwortet. Es hätten sich nämlich fast ebenso viele auswärtige Unternehmen für den Boden interessiert. Der Gemeinderat habe die einheimischen Unternehmen bevorzugt, weil die Inhaber und auch viele ihrer Angestellten in Rüthi leben und hier Steuern zahlen.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.