02.05.2018

Entsteht ein Park für die Jugend?

Eine Gruppe um den Marbacher alt Gemeindepräsidenten René Zünd möchte beim Bärenhölzli einen Bike-Parcours bauen. Die Ortsgemeinde Rebstein gibt den Boden, die nötigen Bewilligungen fehlen aber noch.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Yves SolenthalerDie Mountainbiker im Rheintal sind zahlreich, leidenschaftlich und auch erfolgreich. Aber sie sind gegen aussen schlecht organisiert.Deshalb wandte sich vor bereits über zwei Jahren eine Gruppe mit dem Liechtensteiner Nationaltrainer Urs Graf, dem Team-Gili-Chef Gili Kluser und weiteren Vertretern des VC Altenrhein und des RV Altstätten an den ehemaligen Marbacher Gemeindepräsidenten René Zünd, der als passionierter Radfahrer («allerdings nicht im Wald») bekannt ist. Ihr Anliegen: einen Singletrail vom St. Anton hinunter.Vom Singletrail auf den Bike-Parcours gekommenDer erfahrene Politiker Zünd erkannte schnell, dass dieses Projekt derzeit kaum zu realisieren ist. Nicht zuletzt, weil bei einer solchen Strecke auch Ausserrhoder und Innerrhoder Gebiet tangiert würden.Als realistischere Variante wählte die Gruppe einen Bike-Parcours – eine Strecke mit 20 verschiedenen Elementen, etwa Kamelbuckel, Steingarten oder Wippe. Es ist ein Parcours, der idealtypisch von den Mountainbike-Trainingsgruppen genutzt wird; also der Jugend zugute kommt.Zünd & Co. begannen mit den Ortsgemeinden Rebstein und Marbach zu verhandeln. Im Gebiet des Reservoirs Bärenhölzli hat schliesslich die Ortsgemeinde Rebstein die Nutzung einer etwa 2,5 Hektaren grossen Waldparzelle bewilligt.Das Reservoir Bärenhölzli liegt fast 150 Meter über dem Marbacher Dorfkern in einer Waldlichtung. Wer ein paar Schritte hinauf läuft, betritt Boden der Ausserrhoder Gemeinde Reute. Abseitig liegt ein stark mit Unterholz bewachsenes Waldstück, dessen Besitzerin die Ortsgemeinde Rebstein ist – und das auf Marbacher Gebiet liegt. Hier soll der Bike-Parcours entstehen.Der Verwaltungsrat der Ortsgemeinde hat der Biker-Gruppe die Bewilligung des Waldstücks gestattet. «Das ist ein Entscheid für die Jugendförderung», sagt dessen Präsident Ernst Schönauer, «und auch ein bisschen, um die Biker von den Waldwegen wegzulocken.» Ein Gedanke, den auch René Zünd formuliert. Allerdings ist diese Hoffnung eher klein, sagt Schönauer. Und wenn doch – oder auch nur zum Teil, wäre der Bike-Parcours auch eine Investition in den Wald.Bewilligung für Nutzung mit Auflagen verknüpftDafür spricht auch, dass die Ortsgemeinde Rebstein die Bewilligung (die vorläufig auf fünf Jahre beschränkt ist) nur mit einigen Auflagen erteilte. Etwa die Einhaltung eines Ehrenkodex’, der vom Waldförster mitgestaltet wird. Oder das Aufstellen von Infotafeln. Oder dass der Parcours keine Hochbauten enthält, vor allem nicht solche, die aus Werkstoffen erstellt worden sind, die nicht aus dem Wald stammen.Der Verein muss auch das Geld für einen allfälligen Rückbau vorrätig haben.Sehr kostenintensiv sei das Projekt nicht, sagt Zünd. Die 20 geplanten Elemente sind mit etwa 30 000 Franken budgetiert. Der Parcours soll weitgehend in Fronarbeit errichtet werden. «Die Arbeiten werden die Beschaffenheit des Bodens kaum verändern.» Momentan geht Zünd von einem Budget knapp unter, bzw. ziemlich genau 100 000 Franken aus. Erst recht mit laut Zünd zu erwartenden Beiträgen des Vereins St. Galler Rheintal, allenfalls auch Sport-Toto-Geldern soll die Finanzierung kein Problem sein.Zumindest zeitintensiv wird das Bewilligungsverfahren. Fünf oder sechs kantonale Ämter müssen die Nutzung der Waldparzelle beim Bärenhölzli absegnen.Mit welchem Zeitrahmen rechnet Zünd? «Bis die Bewilligungsverfahren abgeschlossen sind, wird es realistisch Ende Jahr.» In Gränichen SO stehe ein hervorragender Bike-Parcours, der acht Jahre Vorlauf gebraucht habe. «Wenn wir im nächsten Frühling mit dem Bau beginnen können, sind wir zufrieden», sagt René Zünd.

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