Der Stadtrat will die Unterführung mit unterirdischem Kreisel beim Bahnhof vertieft prüfen – aber die Ostumfahrung gleichwohl noch nicht abschreiben. Damit entschieden werden kann, welches Projekt weiterverfolgt werden soll, will der Stadtrat die Varianten erst vergleichbar machen. Dies gab Stadtpräsident Ruedi Mattle an einem Infoabend am Donnerstag in der BZR-Aula bekannt. Im Budget, über das an der Bürgerversammlung vom 24. November abgestimmt wird, ist ein Posten über 1,55 Mio. Franken drin für weitere Planungen. Im Besonderen soll für die Unterführung mit unterirdischem Kreisel ein Vorprojekt erarbeitet werden.Nicht weiterverfolgt wird hingegen die Variante Unterführung mit oberirdischem Kreisel. Deren Nachteile wären nach Ansicht des Stadtrats zu schwerwiegend. Der Kreisel käme direkt vor den Bahnhof zu liegen, was dem Ortsbild abträglich wäre und der Absicht, die Umgebung um den Bahnhof aufzuwerten, entgegenliefe. Er würde die Verkehrsbelastung beim Bahnhof ausserdem massiv erhöhen.Auch die Nullvariante ist eine OptionGeprüft wird allerdings auch eine Variante 0+ (Null plus), die zeigen soll, was herauskäme, würde man weder Ostumfahrung, noch Unterführung bauen, sondern nur an der bestehenden Verkehrsführung «schräubeln». Die Entscheidfindung erleichtern soll eine Verkehrserhebung, die im beantragten Budgetposten enthalten ist. Dabei werden in der und um die Stadt die Nummernschilder gescannt, damit die Verkehrsflüsse nachvollzogen werden können. Auch Planungsarbeiten für die künftige Gestaltung des Bahnhofareals als Verkehrsdrehscheibe sind enthalten.Der Mitwirkungsprozess diesen Sommer ergab für die Ostumfahrung etwa gleich viel Befürwortung wie Ablehnung, wie Projektleiter Thomas Kieliger zusammenfasste. Bezüglich einer Unterführung spricht das Stimmungsbild eher für deren Bau. Deutlich fiel dazu die Fragebogenaktion der IG Grüntalunterführung am «Augschtamarkt» aus: Da haben sich um die 600 Passanten gegen die Umfahrung, aber für eine Unterführung ausgesprochen.«Us umi oder un dori.»Wollte jemand einen Variantenentscheid bereits jetzt erzwingen, könnte er oder sie an der Bürgerversammlung einen Antrag stellen, die Planungen aus dem Budget der Investitionsrechnung zu streichen bzw. nur die von ihm bzw. ihr bevorzugte Variante weiterzuverfolgen. Stadtpräsident Mattle warnt aber davor: Man riskiere, dass jene Variante in der Volksabstimmung durchfalle und man zuletzt gar nichts habe. Ziel müsse sein, die Varianten so weit zu entwickeln, dass sich eine Mehrheit auf eine einigen kann: «Us umi oder un dori.»