Yves SolenthalerDen Entscheid, sich Ende Saison zurückzuziehen, hatte Adrian Brunner schon im Winter gefällt: «Ich stand geschäftlich unter Druck und musste auch kurzfristig ins Ausland reisen», sagt der stellvertretende Geschäftsführer einer Firma im Automationsbereich: «Ich wusste kaum mehr, wie ich meine Aufgaben beim FC Altstätten erfüllen soll.»Auch um dem Klub Gewissheit zu geben, hat Brunner darauf seinen Rücktritt auf Ende Saison eingereicht. «Die Mannschaft ist sportlich und charakterlich sehr gut aufgestellt – und bei Nachfolger Ralph Heeb bin ich sicher, dass die positive Entwicklung anhält», sagt Brunner.Auch aus einem anderen Grund sei es vernünftig, jetzt zu gehen: «Es wäre für den Verein schlecht, wenn der Trainer gleichzeitig mit der Rasselbande – den die Mannschaft in den letzten Jahren prägenden Spielern – aufhörte. So ermögliche ich einen geordneteren Übergang», sagt Brunner.«Der FC Altstätten ist mir ans Herz gewachsen, der Abschied schmerzt – aber ich freue mich auch darauf, mehr Zeit für die Familie zu haben», sagt der Vater eines zehnjährigen Buben und eines siebenjährigen Mädchens. Brunner sagt, er möchte ab dem Sommer ein Jahr Pause vom Fussball machen: «Aber nachher kann ich mir gut vorstellen, wieder als Trainer eine Mannschaft zu übernehmen.»Für Brunner war Altstätten die erste Station als Cheftrainer, vorher hatte er jahrelang in Widnau als Co-Trainer gearbeitet. Auch Brunners Nachfolger kommt vom FC Widnau: Der 30-jährige Ralph Heeb leitet ebenfalls erfolgreich die zweite Mannschaft auf der Aegeten: Widnau II hat gute Chancen, am Ende dieser Saison in die 3. Liga aufzusteigen.«An diesem Ziel ändert sich durch meinen Weggang im Sommer nichts», sagt Ralph Heeb. Bis dahin gelte sein Fokus dem FC Widnau. Aber klar ist auch, der Montlinger freut sich auf seine neue Aufgabe: «Als Altstättens Sportchef Sergio Sanseverino mit mir Kontakt aufnahm, war mir sofort klar, dass ich diese Chance nutzen werde.» Vor zweieinhalb Jahren hatte er in Widnau seine erste Trainerstation angetreten, nun darf er ein Fanionteam übernehmen.Altstättens Wahl fiel auf Heeb, weil er mit seiner Arbeit in Widnau überzeugt hatte. Und weil der Verein findet, dass der geordnete Umbruch am besten mit einem jungen, im Rheintal bekannten Trainer zu schaffen ist. Der abtretende Adrian Brunner sagt: «Vielleicht schafft es Ralph, die mir immer wieder fehlenden paar Prozent aus der Mannschaft zu kitzeln.»Noch zehn Spiele lang bleibt das seine Aufgabe, wenn Altstätten am Gründonnerstag im Cup-Halbfinal gegen Winklen siegt. Um sich für den Schweizer Cup zu qualifizieren, muss der FCA auch den Final gewinnen. «Die Cup-Quali möchte ich als Erbe zurücklassen», sagt Brunner.