Letzte Woche ist eine der kürzesten Ären im Rheintaler Fussball zu Ende gegangen: die von Patrick Fleisch als Montlingen-Trainer. Er wurde per sofort durch Erik Regtop ersetzt, ohne den FCM überhaupt einmal an einem Ligaspiel betreut zu haben. Der niederländische Exprofi Regtop kehrt zu Montlingen zurück, nachdem er bei Eschen/Mauren keinen neuen Vertrag erhielt.Sportliche Gründe gibt es für die Entlassung Fleischs, der erst im Dezember auf dem Kolbenstein für anderthalb Saisons unterschrieben hatte, nicht. Das sagt auch der Extrainer: «Die Vorbereitung lief sehr gut, die Mannschaft und ich haben uns rasch kennen gelernt und eine gute Beziehung aufgebaut.» Im Trainingslager in der Türkei sei die Stimmung gut gewesen und mit Valdet Istrefi, Sandro Lüchinger und Mergim Osmani habe die Mannschaft auch qualitativ zugelegt.Montlingen kämpft in der 2. Liga um den Ligaerhalt. Zur Winterpause belegte die Mannschaft den achten Rang, nur zwei Punkte vor Schluein Ilanz unter dem Strich.Die Entlassung kam aus heiterem HimmelZuletzt hat sich der Vorarlberger Fleisch vom FCM physisch entfernt, weil die Grenze geschlossen ist und der Trainingsbetrieb ruht. In dieser Phase erfuhr er am Telefon, nicht mehr Montlingen-Trainer zu sein. «Zuerst dachte ich an einen Scherz», sagt Fleisch. Doch es war ernst. Das konnte und wollte der Trainer nicht akzeptieren. Er suchte nach eigenen Aussagen mehrfach das Gespräch mit der Vereinsleitung, konnte diese aber nicht mehr von einer Weiterführung seines Trainermandats überzeugen.«So etwas wünsche ich niemandem»Der 38-Jährige ist vom FC Montlingen masslos enttäuscht. «So etwas habe ich noch nie erlebt und wünsche ich auch niemandem», sagt er. Der Verein habe sich moralisch falsch verhalten und gezeigt, dass für ihn ein Handschlag und eine schriftliche Vereinbarung nichts wert seien. Ein Schlag ins Gesicht sei auch, dass der FCM ihm in der Nachricht, mit dem er Regtops Verpflichtung bekannt gab, erst auch noch danken wollte: «Ich brauche kein Mitleid», sagt Fleisch.In die Zukunft schaut er so: «Zurzeit hört man oft, jede Krise sei eine Chance. Ich versuche jetzt, es so zu sehen. Es wird wieder einmal eine Chance für mich geben. Sportlich habe ich mir ja nichts vorzuwerfen.» Er habe Hunderte Nachrichten bekommen und wolle sicher weiter als Trainer tätig sein.Der FCM begründete den Wechsel am Montag in einem Statement damit, mit dem Wechsel in der sportlichen Leitung seien neue Ideen und Möglichkeiten vorgestellt worden und der Vorstand habe sich dazu entschieden, «diesen neuen Weg zu gehen». Diese Entscheidung sei für Aussenstehende vielleicht nicht vollständig nachvollziehbar. Für Patrick Fleisch ist sie das auch nicht.