09.01.2022

Emotionen wechseln schnell

Im Namen der Gönnerfamilie Döring lud das Kulturforum Berneck zum Benefizkonzert im Gedenken an Erich Döring ein. Der Erlös ging an die Kinderkrebshilfe Ostschweiz.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 02.11.2022
In der katholischen Kirche Berneck interpretierten die international renommierten Musiker Daniel del Pino (Spanien) am Flügel und Lyonel Schmit (Frankreich) auf der Violine gemeinsam mit dem Sohn der Familie, Viturin Döring auf dem Cello, drei Klaviertrios: das «Klaviertrio in g-Moll, Op. 3» von Ernest Chausson (Frankreich 1855 bis 1899), von Sergej Rachmaninow (Russland 1873 bis 1943) das einsätzige «Trio Elégiaque Nr. 1 in g-Moll» sowie von Arno Harutjuni Babadschanjan (Armenien 1921 bis 1983) das «Klaviertrio in fis-Moll».Trotz der zeitlichen Distanz der drei Werke und der unterschiedlichen Herkunft der drei Komponisten präsentierten sich die drei Musiker von einer erstaunlichen Einheit. Sie passten hervorragend zueinander. Alle drei zeugten von einer enormen Eigenwilligkeit der Klangführung und von einer nahen stilistischen Verwandtschaft. Klagende Passagen, schnelle Tonfolgen und rhythmische Ge-fühlsausbrüche zeichneten in allen drei Werken eine interessante Abfolge von stetig und meist abrupt wechselnden Emotionen. Kurzen ruhigen und melodiösen Weisen folgten ohne Übergang impulsive und lautstarke, rhythmisch anspruchsvolle, expressive Tempi. Es war ein Ausdruck des Schmerzes, der Wut und des Unverständ­nisses im Leiden. Für die Ausführenden war das Wechselbad der Impressionen wohl eben­-so anspruchsvoll und anstrengend wie für die Zuhörerinnen und Zuhörer. Doch die klagenden Klangbilder gerieten mitreissend.Ein Konzert der SpitzenklasseIn diesem Benefizkonzert gestalteten die beiden Profimusiker und der kongeniale Amateurvirtuose und Geschäftsmann Viturin Döring einen Konzertabend der Spitzenklasse. Letzterer ist Initiant und Organisator der jährlichen Zusammenkunft der musizierenden Freunde. Das Publikum erlebte Kammermusik, die ihresgleichen suchen muss. Die Interpreten verstanden sich im Zusammenspiel, in der Präzision und im musikalisch grossartigen Ausdruck. Und jeder von ihnen spielte und meisterte auch gut und gerne seine Solopassagen.Das Benefizkonzert 2022 entzückte die Musikfreundinnen und -freunde auf der ganzen Linie. Es war Kammermusik der Höchstklasse im Gedenken an den 2009 verstorbenen Erich Döring.

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