05.08.2020

Elektrobus wird bei Hitze zum Glutofen

Im Elektrofahrzeug von RTB Rheintal Bus wird es an heissen Sommertagen sehr, sehr warm.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Wer bei 30 Grad in den Bus steigt, hat das Gefühl, einen Glutofen zu betreten. So jedenfalls beschreiben es Fahrgäste. Umgekehrt sei es sehr angenehm, vom Bus ins Freie zu gelangen. Die Hitze im Fahrzeug sei umso schlimmer, als ein Ventilator die warme Luft auch noch verteile und sie einem sogar noch entgegenblase.Das Problem ist dem Verkehrsbetrieb bekannt. Der Medienverantwortliche Hans Koller sagt, das Energiema-nagement des Fahrzeugs setze angesichts der technischen Leistungsfähigkeit gewisse Prioritäten. Das heisst nichts anderes, als dass der Elektrobus zu wenig Kraft hat, um zu fahren und gleichzeitig die Klimaanlage zu betreiben. Der Bus benötigt so viel Strom zum Fahren, dass die Klimaanlage an heissen Tagen unterversorgt ist.Zum Glück, ist man geneigt zu sagen, hat der Verkehrsbetrieb nur einen einzigen Elektrobus. Dieser ist seit Ende August in Betrieb und hat das genannte Problem nicht als einziger. Allgemein, sagt Hans Koller, hätten Elektrobusse bei Temperaturen um 30 Grad derzeit noch Mühe, wunschgemäss zu funktionieren. Man sei denn auch mit dem Hersteller dabei, die Sache in den Griff zu bekommen. Doch von einem Tag auf den andern sei das leider nicht möglich.Ersatzbus ja, aber nicht von Anfang anWarum aber setzt der Verkehrsbetrieb den Elektrobus überhaupt ein, wenn es heiss ist? Ist der Fahrzeugpark zu klein, als dass sich ein Fahrzeug mit zuverlässig funktionierender Klimaanlage verwenden liesse?Nein, Ersatzfahrzeuge gäbe es. Doch Rheintal Bus erklärt, man sei auf die Möglichkeit angewiesen, das Phänomen im laufenden Betrieb erkennen zu können. Will heissen: Der Chauffeur meldet das Problem, sobald es wieder auftritt. Dann untersuchen Technikexperten, woran es liegen könnte – und der Bus wird ausgetauscht.Gert Bruderer

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