08.10.2021

Elektra Rüthi zeigt sich kulant

Die Rundsteuerung macht dem Energieversorger Mühe. Dies nicht zum ersten Mal.

Von acp/gk
aktualisiert am 03.11.2022
Der Betrieb der Rundsteuerung in der Messstation Rüthi wird zurzeit nur durch die zwei Phasen L1 und L3 gewährleistet. Ein einwandfreier Betrieb der Rundsteuerungsanlage könne somit nicht zu 100 Prozent sichergestellt sein, heisst es in einem Communiqué der Gemeindeverwaltung Rüthi von gestern Freitag.Geringere Stromkosten für einen Teil der StromkundenWas sehr technisch klingt, kann im Alltag ganz praktische Auswirkungen haben. Bedingt durch den Defekt kann nicht sichergestellt werden, dass überall und zu jeder Zeit bei allen Stromkunden die richtigen elektronischen Befehle an deren Endgeräte übermittelt werden und die Tarifsteuerung, die zwischen Hoch- und Niedertarif unterscheidet, stets korrekt funktioniert. «Der Gemeinderat hat deshalb entschieden, während der Überbrückungszeit – bis zum Ersatz der Rundsteuerungsanlage – bei allen sperrpflichtigen Verbrauchern die Sperrung vorübergehend aufzuheben und die Tarife auf Niedertarif zu schalten», schreibt die Gemeindeverwaltung. Von dieser Massnahme sind die Haushaltskunden mit Doppeltarif bis 50 000 kW/h Verbrauch pro Jahr (Premium DT, Comfort DT) und die Gewerbekunden mit einem Jahresverbrauch von 50 000 kW/h bis 100 000 kW/h (Expert) betroffen.Bei der Ablesung der Tarife T1 und T2 werden Stromkunden im Vergleich zum Vorjahr Abweichungen feststellen (Verbrauch minus im T1, Verbrauch plus im T2). Die Stromrechnung der betroffenen Abonnenten werde somit geringer ausfallen. Von dieser Massnahme nicht betroffen sind gemäss der Mitteilung Haushaltskunden mit Einfachtarif bis 50 000 kW/h (Kompakt ET), Industriekunden mit einem Jahresverbrauch grösser als 100 000kW/h (Top) sowie die Rückspeisung aller Photovoltaikanlagen.Kalte Dusche stand zu befürchtenAm 30. Juli war der Elektra Rüthi nachmittags von der SAK ein Erdschluss auf dem 20-kV-Netz der Leitung Unterwerk Oberriet Richtung Buchs gemeldet worden. Ursache des Erdschlusses war ein Defekt beim Überlagerungstrafo der Rundsteueranlage in der Messstation der Elektra Rüthi.Da die Elektra davon ausgehen musste, den Defekt nicht sofort beheben zu können, meldete sich die Gemeinderatskanzlei noch am selben Abend kurz vor Redaktionsschluss beim «Rheintaler», um die Rüthner Bevölkerung mit einer Nachricht in der Tageszeitung vom Samstag und online auf rheintaler.ch darauf vorzubereiten, dass es am Morgen womöglich nur für eine kalte Dusche reichen könnte. Auch die Strassenbeleuchtung sei betroffen, hiess es. Der Elektra Rüthi gelang es an diesem Juliabend, den Schaden provisorisch zu beheben. Eine kalte Dusche blieb den Rüthnern damit erspart.Schon einmal, an einem Abend im Dezember 2017, versagte die Rundsteuerung in der Messstation. Während knapp drei Stunden konnte damals die Strassenbeleuchtung nicht eingeschaltet werden. Eine Neuprogrammierung der gesamten Steuerungseinheit war anschliessend vonnöten, löste das Problem jedoch nur kurzfristig. Wenige Stunden nach dem ersten Ausfall spielte die Systemsteuerung wiederum verrückt. 

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