Gert BrudererDas Unternehmen Heros Hygiene beliefert Spitäler, Heime, die Gastrobranche, die Industrie, viele weitere Kunden sowie Private seit vielen Jahren mit Hygieneartikeln und Verbrauchsmaterial. Rund 1500 Produkte umfasst das Sortiment, darunter z.B. Papierspender, Industrieseifen, Reinigungsgeräte, Frischhaltefolien, Reinigungswagen, biologisch abbaubare Becher oder Servietten in vielen Farben.Durch die Coronapandemie sind die exklusiv vertriebenen Desinfektionsmittel des Unternehmens ins Blickfeld einer breiten Öffentlichkeit gerückt. Wer beispielsweise in Heerbrugg das Einkaufszentrum Am Markt betritt, kann hier die Hände ebenso an einer Desinfektionssäule aus Diepoldsau entkeimen wie schweizweit in sämtlichen Postfinance-Filialen, in Gemeindehäusern, Schulen ab dem nächsten Wochenende auch in Kirchen. Und im Bundeshaus in Bern. Schon vor Corona war das Bundesamt für Bauten und Logistik ein Kunde von Heros Hygiene.Die Menge hat sich verzwanzigfachtSchon lange vor Corona hatte der Diepoldsauer Hygienespezialist pro Woche um die hundert Liter Desinfektionsmittel ausgeliefert; wegen der Pandemie hat sich die Menge in Spitzenzeiten nach Auskunft von Geschäftsführer Patrick Weder verzwanzigfacht, so dass in einer Woche fast 2000 Liter die Lager verliessen. Zwei dieser Lager befinden sich in Diepolds-au, ein drittes im Kanton Aargau.Von einem Desinfektionsmittel für die Hände wird erwartet, dass es gut riecht, schnell einzieht und die Hände nicht austrocknen lässt. So gibt es auch Mittel mit weniger Alkohol und probiotischer Wirkung, was eine geschmeidige Haut zur Folge hat. Generell setzt Patrick Weder auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit. Das äussert sich auch darin, dass er für Einrichtungsgegenstände wie zum Beispiel Tische eine probiotische Reinigung empfiehlt, also das Auftragen freundlicher Mikroorganismen. Es gehe ja nicht darum, das eigene Zuhause in einen Reinraum zu verwandeln.Neuerdings eigene Säulen im AngebotUm der über Nacht enorm gestiegenen Nachfrage nach (bis dahin importierten) Desinfektionssäulen gerecht werden zu können, begann die Firma Heros Hygiene Anfang Jahr, auch eigene Produkte anzubieten. So wurden Säulen aus Holzwerkplatten sowie Metallsäulen entwickelt. Die einheimischen Unternehmen Hoch Holzbau und Zellweger Metallbau stellen diese Säulen für den Hygienespezialisten her. Etwa tausend Säulen sind bisher entstanden, davon ungefähr 400 aus Metall.Ausgestattet sind die eleganten Metallsäulen mit Edelstahlspendern. Eine Besonderheit sind die Metallsäulen, die mit einem berührungsfreien Spender ausgestattet sind und in vier, fünf Wochen neu auf den Markt kommen sollen.Mehr Personal, neuer OnlineshopPatrick Weder ist sich bewusst, dass das Coronavirus der Wirtschaft stark zugesetzt hat. Mit seinem neunköpfigen Team hat er sich seit dem Beginn der Pandemie in besonderem Mass dafür eingesetzt, alle Kundenbedürfnisse befriedigen zu können. Zwangsläufig wirkte sich der deutliche Mehrbedarf an Produkten aus dem Hause Heros Hygiene auf den Personalbestand aus. Zu verzeichnen ist ein Plus von 170 Stellenprozenten, zusätzlich sind vier Studenten vorübergehend voll beschäftigt.Einen grossen Teil der Produkte vertreibt Heros Hygiene über seinen Onlineshop. Ein solcher soll demnächst auch in der EU eröffnet werden – für Spendersysteme und einen Teil der bei Heros Hygiene erhältlichen Mittel.