21.09.2018

Eishockeyfest trotz 0:13

Eishockey Der SC Rheintal hatte einen Rekord aufgestellt, weil er sich als erster Zweitligist für den Schweizer Cup qualifiziert hatte. Am Mittwoch fasste er dagegen einen Rekord, den man sich nicht wünscht: Die 0:13-Niederlage gegen Kloten bedeutete das höchste Resultat seit Neulancierung des Schweizer Cups im Jahr 2014.

Bei sommerlichen Temperaturen, wenn eigentlich noch niemand an Eishockey denkt, strömten die Fans in Scharen in die Eishalle zum Cup-Hit. Sportlich gesehen prallten zwei Welten aufeinander: Die Amateure des SC Rheintal, nach einem normalen Arbeitstag, und die Profis aus Zürich. Sie trainierten am Morgen und machten am Nachmittag einen Ausflug in die sonnige Ostschweiz.Mit der erstenHälfte kann der SCR zufrieden seinZu Beginn vermochten die Gastgeber gut mitzuhalten und lagen trotz Doppelschlags zu Beginn des zweiten Drittels zur Spielhälfte «nur» mit vier Toren im Rückstand – und das gegen die erste Garnitur der Klotener, die sich nach dem Abstieg zu Beginn dieser Saison sicher viel vorgenommen hatten. Ein Knackpunkt war das fünfte Gegentor in doppelter Überzahl, das wie ein Genickschlag wirkte.Im letzten Drittel schwanden die Kräfte zusehends und die weiteren Tore fielen zu Beginn des Schlussabschnitts wie reife Früchte. Zwar waren die Luchse redlich um den Ehrentreffer bemüht und hatten auch kurz vor Schluss einige Möglichkeiten – aber es sollte nicht sein.Die Gäste zogen ihr Ding durch, nahmen die Sache ernst, denn auch für sie war das die Hauptprobe auf die kommende Meisterschaft in der für sie neuen Swiss League.Ein mathematisch logisches ResultatAber eigentlich entspricht das Resultat, so brutal es auch zu sein scheint, mathematischen Regeln: Die Rheintaler Spieler waren im Durchschnitt vier Jahre jünger, sechs Zentimeter kleiner, und zehn Kilo leichter als die Klotener und haben praktisch null Erfahrung in der Nationalliga. Auch vom Budget her stimmt der Vergleich: Kloten wendete ca. 1 Mio. Franken pro Tor auf, das Budget des SCR reichte dagegen nur für einen halben Treffer. Das ist aber kein ganzer und mit einigen Möglichkeiten wurde der SCR diesen Erwartungen durchaus gerecht. Der Präsident des EHC Kloten, Hans Ulrich Lehmann, war erst nach dem zehnten Tor beruhigt und konnte zusammen mit seinem Sportchef Felix Hollenstein die Heimreise antreten.Die Stimmung in der Eishalle war sehr gut, die Klotener Fans waren nicht zu überhören, die Rheintaler erhielten Fan-Klatschen, um sich besser bemerkbar zu machen. Das kleine OK um Sportchef Fabian von Allmen kann auf eine tadellose Organisation und ein wirkliches Eishockeyfest zurückblicken, auch wenn das eine Tor seiner Spieler ausgeblieben ist. Dieser Abend wird in die SCR-Geschichte eingehen.Nater: «7 Tore geschenkt, aber viel Einsatz gezeigt.»SCR-Trainer Roger Nater sprach in Telegrammform: «Sieben Tore geschenkt, aber mit dem Einsatz aller Spieler sehr zufrieden.»Andy Plüss, der Eishockey im Rheintal vermarktet und Sponsoren sucht, sagte: «Das war beste Werbung fürs Rheintal, für den SC Rheintal als attraktiven Verein mit begeisterndem Sport. Die erste Hälfte war sehr gut, nachher liessen die Kräfte und Konzentration nach, aber unsere Jungs haben sich tapfer geschlagen – und auch jederzeit sehr fair gespielt». (smr, ys)0:1 im BruderduellCup Das Bruderduell zwischen Pascal und Patrick Obrist (v. l.) gewann wie erwartet der Klotener. Im persönlichen Duell wurde es allerdings knapper: Patrick Obrist gelang ein Assist (zum achten Tor).

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