15.05.2020

Eisheilige aus dem Abendland

Ist es seit Freitag wirklich vorbei? Vermutlich stammt das Datum der Eisheiligen aus dem Mittelalter. Aus der Erfahrung des Bauernstandes wurden die Namenstage von Mamertus (11. Mai), Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai) und Bonifatius (14. Mai) als wahrscheinlichste Vorstösse einer Kaltluftfront bewertet.

Von Bert Stankowski
aktualisiert am 03.11.2022
Mit der letzten des Fünferbande, der Kalten Sophie am 15. Mai sollten die schlimmsten Frosttage vorbei sein!Kann das stimmen? Lässt sich das Wetter so gut voraussagen? Leider nicht, denn an diesen Tagen herrscht in der Serie an Messungen seit 1962 nie öfter Frost als an allen anderen Tagen im Mai.So lässt sich darum festhalten, dass die Eisheiligen, verstanden als besondere Phase im Mai mit gehäuftem Auftreten von Bodenfrost, in der Schweiz nicht feststellbar sind.Warum klammern wir uns trotzdem so an diesen Termin? Ganz einfach, irgendwann wollen wir doch mit dem Setzen von Gurken, Tomaten, Bohnen und anderem frostempfindlichen Gemüse und natürlich auch den Sommerblumen beginnen. Auch wenn die Eisheiligen im Sinne der Überlieferung nicht mit besonderer Kälte an einem genauen Datum als Klimaphänomen erscheinen, so tritt Bodenfrost im Mai dennoch regelmässig auf.Da empfehle ich doch bis Ende Mai immer ein Schutzvlies bereitzuhalten, sollte der Wetterbericht doch noch Kälte prognostizieren. Es handelt sich nämlich meistens um die bekannten Bodenfröste. Diese treten oft nach sternenklaren Nächten kurz vor dem Morgengrauen auf.An schattigen Stellen dauern sie oft einige Stunden. An sonnenbeschienen Orten nur kurz, bis die Sonne höher steigt und Wärme spendet.Darum, viele Gärtnereien sind von diesem Sophie-Termin abgekommen und bieten kälteempfindliche Pflanzen schon ab Maibeginn an. Meist mit dem Hinweis auf Kälteschutz – wenn nötig.Bert StankowskiWeisslingenwww.hostako.npage.eu

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