11.12.2018

Einzelne Musikanten bilden eine Einheit

Das Motto «sagenhaft» passte zum neblig-nassen Wetter. Beim Kirchenkonzert der Musikgesellschaft tauchte das Publikum ein in Geschichten rund um Sagen, Mythen und Märchen.

Von Theodor Looser
aktualisiert am 03.11.2022
Theodor LooserDie Musikgesellschaft Thal wartete am Sonntagabend mit einem Programm auf, das eine Klangwelt zwischen gefühlvoll, zauberhaft und dramatisch beinhaltete. Es dirigierte Adrian Stirnimann. Die paritätische Kirche war mit Zuhörern gut gefüllt und es herrschte eine aufgeräumte, erwartungsvolle Stimmung schon vor dem Konzert. Die Musikanten strömten samt Fähnrich Hanspeter Kuhn nach vorne und nahmen Platz. Klarinettenregister mit Soloeinlagen.Gleich beim Auftakt mit «Hobbits Dance and Hymn» entführten die Musikantinnen und Musikanten in eine sagenhafte Welt. Das Stück beinhaltete zwei Themen aus der Symphony «The Lord of the Rings», der ersten Komposition von Johan de Meij (*1953), mit der er den ersten Preis bei einem Komponistenwettbewerb gewonnen hatte.Christof Giger übernahm es, die weiteren Stücke anzusagen. Die Winterzeit mit den langen Nächten, dem vielen Nebel und dem diffusen Licht habe etwas Mystisches, nicht Greifbares. Deshalb gehe es bei diesem Konzert um Mythen und Sagen. Auch das nächste Stück «Elysium», ein gefühlvoller Choral von Robert Finn, passte zum Thema des Abends. Mit dem Konzertmarsch «Olympica» von Giovanni Orsomando zeigte sich das Musikkorps von seiner besten Seite. Besonders das Klarinettenregister konnte mit diversen Soloeinlagen brillieren. Kein Wunder, der Komponist war selbst ein begnadeter Klarinettist. Die sagenhafte Stadt Atlantis zwischen Europa und Afrika, in der Strasse von Gibraltar, ist das Objekt vieler Fantasien, Bücher, Filme und auch Musikstücke. Mit «The Mystery of Atlantis» komponierte der 1979 im Zillertal geborene Michael Geisler ein Stück, das die Suche eines U-Boots nach der untergegangenen Stadt Atlantis beschreibt. Die Musikgesellschaft vermochte dabei vor allem ihre sinfonischen Qualitäten zeigen: Sie bestehen im Zusammenspiel einzelner Instrumentengruppen, dem Variieren vom leisesten Piano bis zum Fortis­simo.Aus der Oper «Hänsel und Gretel» von Engelbert Humperdinck stammte die Melodie «Abendsegen», nach einem Text von Adelheid Wette. «Abends, will ich schlafen gehen, vierzehn Engel um mich stehn», so die ersten zwei Zeilen nach dem Volkslied aus «Des Knaben Wunderhorn». Die Vertonung war ein sehr langsames, stimmiges Adagio.Gefälliges Wechselspiel der Tonarten.Präsident Roman Büsser gratulierte dem Dirigenten: Er habe aus den einzelnen Musikanten eine Einheit gemacht. Mit «Are­thusa» des belgischen Dirigenten und Komponisten Johan Nijs schloss das offizielle Programm. Dieses Stück drehte sich um die Nymphe «Arethusa», die die Liebe des Flussgottes Alpheios schnöde ablehnt. Zu ihrem eigenen Schutz wird sie von ihrer Herrin Diana in eine Quelle verwandelt. Die Dynamik des Stücks mit seinem aufregenden Wechselspiel der Tonarten bescherte dem Publikum noch einmal ein Eintauchen in die sagenhaften Welten, die an diesem Konzertabend beschworen wurden. Dirigent Adrian Stirnimann sagte nach dem tosenden Applaus die erste Zugabe an. Zu hören war die Hauptmelodie von «Game of Thrones», die stets am Anfang der bereits sieben im Fernsehen gezeigten Serien gespielt wurde. Als letzten Auftritt bekam das Publikum Melo­- dien aus der keltischen Mythologie serviert. «Celtic Crest» beschrieb eindrückliche, mythenhafte Landschaften.

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