27.04.2021

Eintritt zu Freibädern wird begrenzt

Lange wussten die Badibetreiber nicht, unter welchen Bedingungen sie öffnen dürfen. Nun ist es entschieden.

Von Benjamin Schmid
aktualisiert am 03.11.2022
Benjamin SchmidWenn die Tage länger werden und die Sonnenstrahlen unsere Haut wärmen, dann naht die Badesaison. Ohne genau zu wissen, ob und wann sie öffnen dürfen, bereiteten sich die Mitarbeiter der Rheintaler Freibäder auf die neue Saison vor. Ging es bei den Beschlüssen auf Bundesebene vom 14. April mit keinem Wort um die Badis, wurden nun, knapp eine Woche vor Saisonstart, die Auflagen bekannt gegeben. «Bezüglich Wasserfläche bestehen keine expliziten Vorgaben wie bei den Hallenbädern», sagt Christoph Meyer, Pächter Natur-Strandbad und Camping Diepoldsau. «Für Liegeflächen gilt die Vorgabe von zehn Quadratmetern pro Badegast. Wir können also nächsten Samstag 1600 Gäste empfangen.»Hoffnung auf Lockerungen im JuniWie dem Schutzkonzept des Verbands Hallen- und Freibäder (VHF) zu entnehmen ist, sind die neuralgischen Punkte in einem öffentlichen Bad nicht im Wasser selbst zu suchen, sondern dort, wo sich Menschen auf engerem Raum begegnen: «Wir appellieren an die Vernunft der Gäste, die Vorgaben einzuhalten», sagt Christian Freund, Präsident des Baggerseevereins Marbach, «dazu zählt die Maskentragepflicht an sensiblen Orten wie im Eingangsbereich, in den Garderoben sowie in den Ausgabestellen für Take-away. Statt der 2500 Badegäste, die ab Juli 2020 bis zum Saisonende erlaubt waren, können zum Saisonstart 2021 nur rund 1400 Gäste empfangen werden. «Anfangs Saison rechnen wir nicht mit Engpässen oder längeren Wartezeiten», sagt Christian Freund. Es sei natürlich auch immer vom Wetter abhängig. Trotzdem hoffe man, dass ab Juni Lockerungen kommen und so auch später keine Engpässe entstehen. «Wir öffnen am 8. Mai bei hoffentlich schönem Wetter», sagt Werner Rüegg, Präsident der Schwimmbad Genossenschaft Heiden, «und hoffen, dass die Vorgaben des BAG für uns einfach umzusetzen sind.» Führte der Wintereinbruch vor einigen Wochen zu Verzögerungen bei den Vorbereitungen, sei man nun bereit für die neue Saison. «Wegen des Schnees mussten in Diepoldsau Bäume gefällt und neu gepflanzt werden. «Ausserdem werden ein komplett neuer Spielplatz und ein Zutrittssystem installiert», sagt Christoph Meyer. Damit wissen die Mitarbeiter nicht nur, wie viele Gäste bereits im Strandbad sind, sie können auch nach aussen kommunizieren, wie viele Plätze noch frei sind. Um die Badegäste an die geltenden Vorgaben zu erinnern, würden Lautsprecherdurchsagen getätigt, und um die Abstände zu gewährleisten, seien bei den sanitären Anlagen, beim Kiosk und beim Sprungturm Bodenmarkierungen angebracht. «Grundsätzlich haben wir alle Vorbereitungen getroffen, sodass wir am 8. Mai starten können», sagt Michael Marti, Betriebsleiter Technische Betriebe Thal, «aber erst wenn die Vorgaben klar sind, wird die Eröffnung über die Website oder das Gemeindeblatt kommuniziert.» Die besondere Lage fordere spezielle Massnahmen. So habe die Gemeinde Thal einen zusätzlichen Bademeister eingestellt. «Falls einer an Corona erkrankt oder in Quarantäne muss, springt ein anderer für ihn ein», sagt Michael Marti. Eine aussergewöhnliche Badesaison, die fordert«Wir planen, die Badi am 1. Mai zu öffnen», sagt Marco Näf, Leiter Sport und Facility der Gemeinde Widnau, «unter welchen Bedingungen geöffnet werden darf, werden wir erst kurz vor der Eröffnung genau wissen.» Da die Kunsteisbahn coronabedingt früher geschlossen wurde, konnten Sanierungsarbeiten bei der Badi vorzeitig getätigt werden, weshalb sie für die neue Saison gerüstet sei. Marco Näf erwartet erneut eine spezielle Badesaison, die alle immer wieder aufs Neue fordern wird. Wenigstens fällt eineUnsicherheit weg«Das Schwimmbad Weier in Berneck soll wie geplant am 8. Mai eröffnen», sagt Achim Olschewski, Leiter Bauen Berneck. Man gehe zurzeit von einer maximalen Besucheranzahl von 500 bis 600 Personen aus, was den aktuellen Vorgaben entspreche. Olschewski wünscht sich einen unfallfreien und möglichst normalen Badebetrieb ohne Einschränkungen.Obwohl Ingrid, die Saisonbademeisterin des Schwimmbads Ledi in Walzenhausen, mit einem neuen Team in die Planung der Saison startete, verlief die Vorbereitung gleich wie in den vorausgegangenen Jahren, womit der Eröffnung am 8. Mai nichts im Weg stehe. Weil bei kleinen Schwimmbädern wie der Ledi nicht der Profit, sondern der kulturelle Wert im Vordergrund stehe, sei der Druck zu öffnen geringer. «Wir reagieren flexibel auf Veränderungen und behalten stets die Gesundheit unserer Gäste im Blick», sagt die Bademeisterin.Ebenfalls am 8. Mai möchten das Schwimmbad Rheineck, das aquaRii Freibad Altstätten sowie das Strandbad Brugger-horn in St. Margrethen öffnen. Wie alle anderen sind sie für den Saisonstart gerüstet: «Mal schauen, was das BAG noch entscheidet», sagt Mauro Di Cu-gno, Bademeister von Rheineck, «ich hoffe, planmässig starten zu können, und wünsche mir, dass die Schwimmbäder offenbleiben.» Christian Baumgartner und sein Team für die Badi und den Camping Bruggerhorn sind mit den Vorbereitungen auf Kurs. «Alles steht und fällt mit den Massnahmen des Schutzkonzeptes», sagt der Betriebsleiter. Herrschte vor Wochenfrist noch grosse Ungewissheit darüber, unter welchen Bedingungen Badis öffnen dürfen, sei zumindest diese Unsicherheit beseitigt.

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