06.06.2018

Einstiges Drama auf dem Hohen Kasten

Der Aussichtsberg Hoher Kasten diente im Zweiten Weltkrieg als Fliegerbeobachtungsposten. 1943 erregte ein dramatischer Zwischenfall Aufsehen weit über die Regionsgrenzen hinaus.

Von Peter Eggenberger
aktualisiert am 03.11.2022
«Auf tragische Weise kam am Hohen Kasten J. B. Rusch (Steublis) ums Leben», berichtet Chronist A. Koller im appenzellischen Jahrbuch. «Als Fliegerbeobachter versah Rusch auf dem Hohen Kasten seinen Militärdienst. In den freien Stunden übte er die Jagd aus. Bei einem seiner Abstecher zur Grenzscheide wurde er von Robert König gestellt, der im St. Gallischen Revier seines Vaters jagte. König stellte Rusch und forderte ihn ultimativ zum Ablegen der Waffe und zum Mitkommen auf. Nach einer heftigen Auseinandersetzung und auf die Drohungen von König versuchte Rusch, auf die Innerrhoder Seite zu flüchten. Er wurde aber mit Schüssen verfolgt und schliesslich tödlich getroffen. Der Täter wurde vor Militärgericht gestellt und wegen Totschlags verurteilt. Allerdings erachtete die Volksmeinung das Urteil als viel zu milde . . .»Unglücksorte Säntis und StaubernChronist Koller berichtete zudem über weitere Unglücksfälle im Alpstein: «Im Frühjahr 1943 verunglückte auf der noch winterlich verschneiten Route Kammhalde–Säntis eine Vierer-Touristengruppe aus St. Gallen. Gleichenorts wurde im Sommer ein auswärtiger Innerrhoder tot aufgefunden. Zu den Verunglückten gehört auch Staubernwirt Paul Krüsi-Wyss. Er kam im Herbst auf dem Heimweg vom Säntis nach Staubern zu Fall und verblieb in schwieriger Lage über Nacht im Freien. Er starb nach längerem Leiden an den erlittenen Verletzungen.»Peter Eggenberger

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