«Cool» war das am meisten zu hörende Wort. Auch der (im Video zu sehende) Schüler Linus Naef aus Oberriet gebrauchte es. Die Möglichkeit, durch die Luft zu segeln, begeisterte ihn so sehr, dass er mehrmals eine Nummer bezog, um die Natur (nach einer jeweils kurzen Wartezeit) als Insekt zu erkunden.
Eine fleissig erwähnte Erkenntnis ist diese: Flog man zu tief, stürzte man ab; flog man zu hoch, frass einen ein Vogel. In beiden Fällen geschah dasselbe: Es wurde schwarz für einige Sekunden, dann erhielt man sein Insektenleben zurück.
Sogar der Wind war perfekt nachgeahmtDie mit ihren Töchtern Helena und Isabella anwesende Jenny Büchel erklärte mit einem Lachen: Vor lauter Faszination und Fliegen darf man nicht den Flügelschlag vergessen, sonst stürzt man plötzlich ab.» Die kleine Isabella hatte auf ihrem Flug «einen Hirsch gesehen», und Helena meinte:
«Einmal hat mich ein Vogel gefressen.»
Sie schwärmte von der hohen Qualität des Simulators, sogar der Wind sei mit Hilfe eines Ventilators perfekt nachgeahmt, so dass ihr Flug als Schmetterling (nun streute sie ein «Wow!» in ihren Satz) sehr schön und spannend gewesen sei.
Ihre Kollegin Aurora Loop hatte das Gefühl, «wirklich im Himmel und ein Schmetterling zu sein» und erlebte die Natur auf dem Simulator als schön bunt und sehr realistisch.Fritz und Anita Bandel waren mit dem Velo aus Oberriet gekommen.
«Total gut» nannte Anita Bandel das Gefühl auf dem Simulator, ihr Mann äusserte sich mit einem nach oben gestreckten Daumen. «Bisch abgschtürzt?» fragte er die Gattin, ihm selbst war es dreimal passiert, ihr nur einmal.Die Schulkinder konnten schon vorher fliegen.
Zu verdanken war das besondere Erlebnis dem Naturschutzverband BirdLife Schweiz, der sein hundertjähriges Bestehen feiert, aber auch der Gemeinde, die sich für mehr Vielfalt in der Natur einsetzt, sowie dem Verein Natur z’Rüthi, der etwa fünfzig Mitglieder hat.
OK-Präsident und Obmann Daniel Büchel war so begeistert wie alle und sprach von einem «super Erlebnis». Die Schülerinnen und Schüler von Rüthi hatten schon in den Tagen zuvor die Möglichkeit, sich als Insekt zu fühlen. Patrizia Zahner von BirdLife begrüsste von Mittwoch bis Freitag elf Klassen, vier davon von auswärts.
Geboten wurde ausser dem Insektenflug eine Wanderausstellung mit dem Titel «Abheben für die Biodiversität». Das Publikum konnte an mehreren Stationen aufgrund von ausgewählten Beispielen sehen, wie eine intakte Natur aussieht und was jeder und jede zugunsten der Natur selbst beitragen kann.
Auch eine Pflanzenaktion war mit dem Anlass verbunden.Walter Wolf: «Bin richtig glücklich»Der frühere Leiter der Suchtberatung Rheintal, der seit 1990 in Rüthi lebt und hier bis vor wenigen Jahren als Vogelschutzobmann tätig war, äusserte sich nicht nur zum Anlass, sondern auch über Rüthi begeistert, indem er meinte:
«Jetzt ist unser Naturschutzverein genau so, wie ich ihn mir immer gewünscht hatte.»
Der Naturschutz sei nicht mehr bloss eine «Gralshüterei», sondern junge Kräfte seien einsatzfreudig und sehr leidenschaftlich für den Artenschutz und für die Vielfalt der Natur am Werk. Walter Wolf ergänzte: «Ich bin richtig glücklich.»