31.05.2021

"Einige haben sich gesträubt"

Manche Besucher des Flohmarkts auf der Altstätter Allmend scherten sich am Sonntag wenig um das Schutzkonzept. Im Sinne des Veranstalters war das nicht. Er ist besorgt und hat um Unterstützung nachgesucht.

Von Andrea C. Plüss
aktualisiert am 03.11.2022
Der Flohmarkt auf der Altstätter Allmend war ausgebucht. An die 120 Stände befanden sich am Sonntag auf dem Areal.  Das Schutzkonzept, Bedingung für die Genehmigung der Veranstaltung durch die Stadt Altstätten, war dasselbe wie Anfang Mai als Peter Kamke über seine Plattform Flommbo.ch an gleichem Ort bereits einen Flohmarkt durchführte. Zum Schutzkonzept gehören BAG-Hinweisschilder über geltende Coronaschutzmassnahmen, gewisse Abstände zwischen den Ständen, Regelungen über die Bedienung an Gastronomiewagen, so etwa Trennscheiben, Abstandsmarkierungen und die Erfassung der Kontaktdaten. Der Schweizerische Marktverband empfiehlt zudem, einen «ungehinderten Personenfluss» zu gewährleisten, und schlägt eine Maskenpflicht auf dem gesamten Marktgelände vor. Desinfektionsmittel sollten sowohl Kunden als auch Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt werden. Gleiches Konzept, andere ErfahrungenTrotz gleichem Schutzkonzept machte Peter Kamke mit seinem Team am Sonntag eine neue Erfahrung: «Ich bin geimpft, ich brauche keine Maske mehr zu tragen.» Den Satz hätte er am vergangenen Sonntag häufiger gehört, so der Veranstalter. Andere hätten sich schlicht gesträubt, während des Flohmarktbesuchs eine Maske zu tragen. Bei diesen Besuchern bissen Kamke und sein Team auf Granit. Auch die beiden Verkehrs­kadetten, die in regelmässigen Abständen auf dem Areal pa­trouillierten, konnten bei den Verweigerern nichts ausrichten, gibt Kamke an. Er wolle keine lautstarken Auseinandersetzungen mit Besuchern, so der Veranstalter, «das führt ja zu nichts, nur zu Unruhe». Gleich am Montagvormittag habe er sich bei der Stadtverwaltung gemeldet und seinen Unmut über die Maskenverweigerer mitgeteilt. Sein Anliegen: «Wir haben als Veranstalter ein Schutzkonzept, haben aber keine Möglichkeit, es durchzusetzen.» Er hoffe, mit Unterstützung der Stadt beim nächsten Anlass am 20. Juni vielleicht auf die Polizei zählen zu können, die sich dann vor Ort ein Bild machen und allfällige Maskenverweigerer ermahnen könne. Vor drei Jahren führte Peter Kamke erstmals in Altstätten einen Flohmarkt durch. Die Zusammenarbeit habe die Stadt Altstätten stets positiv empfunden, so Stadtschreiberin Beatrice Zeller. Beim Flohmarkt Anfang Mai sei die zuständige Mitarbeiterin der Stadtverwaltung vor Ort gewesen, um sich einen Eindruck über die Umsetzung des Schutzkonzepts zu verschaffen. Beanstandungen habe sie nicht vorgebracht, so Zeller. Peter Kamke habe ihr am Montagvormittag seine Bedenken hinsichtlich der Durchsetzung der Maskenpflicht am Flohmarkt mitgeteilt. Veränderte Wahrnehmung, unveränderte MassnahmenZwischen Anfang und Ende Mai scheint sich etwas verändert zu haben, das eher mit dem Verhalten eines jeden Einzelnen zu tun haben könnte, denn mit einem Schutzkonzept. Es fühlt sich aktuell irgendwie alles besser an. Immer mehr Menschen sind geimpft, die gemeldeten Zahlen erschrecken nicht mehr, wie noch vor einigen Wochen. Dazu scheint endlich die Sonne und die Vorfreude auf den Sommer ist fast unbändig. Der Lockerungsprozess, in dem wir uns befinden, lässt vielleicht bei einigen die Gefährlichkeit des Virus immer kleiner werden. An den Schutzmassnahmen hat sich jedoch nichts geändert; auch für Geimpfte gilt Maskenpflicht, wo diese vorgeschrieben ist. Das bestätigt Pascal Häderli, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen. Er sagt: «Für uns haben sich nur die gesetzlichen Rahmenbedingungen (die Gruppengrössen) geändert.» Wer trotz Maskenpflicht keine Maske trage, werde nach einem Attest gefragt. Fehle dieses oder wird nicht vorgezeigt, werde die Person gebüsst, so Häderli. 

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