26.03.2019

Einheitsgemeinde offen diskutieren

Nach dem Fusions-Nein vom November soll nun die Einheitsgemeinde thematisiert werden, sind sich die Verantwortlichen einig. Erste Gespräche sollen heute stattfinden.

Von Chris Eggenberger
aktualisiert am 03.11.2022
58 Prozent der Marbacherinnen und Marbacher haben die Fusion mit Rebstein vor vier Monaten abgelehnt. Dies aber sei kein Nein zu Veränderungen, man müsse für neue Ideen offen sein, sagt der Marbacher Ortsgemeindepräsident Walter Kobelt. Der Fusionsgegner spricht sich klar für die Diskussion des Themas Einheitsgemeinde aus.Als Ersatzlösung zur gescheiterten Fusion mit Rebstein will er die Idee aber nicht bezeichnen. «Der Ausgang ist vorerst zweitrangig. Die Einheitsgemeinde ist aber ein relevantes Thema, das wir in Marbach behandeln müssen», sagt Kobelt.Einheitsgemeinde erobert das Tal noch nichtDie Einheitsgemeinde würde die Integration der Primarschule unter das Dach der Politischen Gemeinde Marbach bedeuten. Dieses Konzept ist auf dem Vormarsch; 55 von 77 Gemeinden im Kanton St. Gallen sind bereits Einheitsgemeinden (Stand 2018).Im Rheintal sind es fünf, vielerorts funktioniert die Schulgemeinde noch selbstständig.Das Nein zur Einheitsgemeinde vor einem Monat in Au hat dazu ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Dies obwohl die Komplikationen für Stimmberechtigte der Schulgemeinde Au-Heerbrugg mit Wohnsitz in Balgach und Berneck der Hauptgrund für die Ablehnung gewesen sein dürften. Mögliche ähnliche Konflikte und Probleme seien nun auch von der Marbacher Verwaltung zu prüfen.Marbachs Schulgemeindepräsident Ernst Dietsche und Gemeindepräsident Alexander Breu sind ebenfalls für die Diskussion über die Einheitsgemeinde. Dietsche bestätigt, ein Erstkontakt zwischen den beiden Parteien habe bereits stattgefunden.Einigkeit zwischen den Präsidenten«Der Primarschulrat ist bereit, das Thema neutral zu diskutieren», sagt Dietsche, auch wenn die Weiterentwicklung der Schule nicht alleine von der Einheitsgemeinde abhängig sei.Alexander Breu findet erste positive Worte zum Projekt: Die Inkorporation der Schule in die politische Gemeinde sei entlastend für den Schulrat und ermögliche eine direkte Vertretung im Gemeinderat. Zudem könnte man in einer Einheitsgemeinde Synergien in Bereichen Liegenschaften und Finanzverwaltung besser nutzen. Der Schulrat könne sich dann vollumfänglich auf sein Kerngeschäft «Schule und Pädagogik» konzentrieren. Obwohl er für alles offen ist, mahnt Walter Kobelt: Marbach habe im Moment eine gut funktionierende Schule. Bei Änderungen müsse die Nähe zu den Eltern erhalten bleiben. Zudem soll die Bildung von Fachkommissionen zur Unterstützung des Schulrats geprüft werden; zum Beispiel bei Bauvorhaben. Diese Frage stelle sich auch für die politische Gemeinde.Der Ortsgemeindepräsident kann und will zwar nicht in die Gespräche der politischen und der Schulgemeinde eingreifen, seine Stimme aber wird in der Gemeinde gehört.Alle Seiten betonen, dass die Bewohner diesen Weg von Anfang an begleiten können. Erste Gespräche zwischen Gemeinde- und Schulrat sind für die Bürgerversammlung von heute Abend geplant.Chris EggenbergerHinweisBürgerversammlung Marbach: Heute Mittwoch, 27. März, 20 Uhr, Mehrzweckhalle Amtacker

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