Kurt LatzerWas zu erwarten war, ist eingetreten, aus der Einheitsgemeinde wird nichts. «Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative und eine komische», sagt Walter Portmann, Präsident der Primarschulgemeinde Au-Heerbrugg. Dieses Zitat des deutschen Komikers Karl Valentin passe hier sehr gut. Positiv sei, das Volk will keine Einheitsgemeinde und habe dies klar entschieden. «Die Bürger sind sehr zufrieden mit der Schulgemeinde und der Organisationsform», sagt Portmann. Negativ sei das Jahr, das den Schulrat blockiert habe.Rolle der Oberstufe war eigenartig«Wichtige Projekte in Bereichen Organisation und Prozesse konnten wir nicht vorantreiben und umsetzen. Es war ein unnützes und aufreibendes Jahr», sagt der Schulratspräsident. Nach dem Entscheid könne man nun die Planung fortsetzen. Und was war die komische Seite? «Komisch war die Rolle der Oberstufe Mittelrheintal. Im Vorfeld haben wir alle einbezogen, auch die OMR. Als wir das Vorhaben präsentierten, hat man von Seiten der OMR so getan, als habe man sie nie berücksichtigt», sagt Walter Portmann.Stimmbeteiligung bei 29,33 ProzentVom Abstimmungsergebnis ebenfalls nicht überrascht ist Christian Sepin, Präsident der Politischen Gemeinde Au. Klar festhalten möchte er: Bei der Abstimmung handelte es sich um ein Geschäft der Schulgemeinde und nicht der Politischen Gemeinde. «Im Gegensatz zum Ergebnis erstaunt mich die Stimmbeteiligung. Die lag unter 30 Prozent», sagt Christian Sepin. Bei den Abstimmungen von Bund und Kanton habe die Beteiligung in der Gemeinde Au-Heerbrugg bei mehr als 30 Prozent gelegen. Entspannter als der Auer Gemeindepräsident sieht Walter Portmann das mit der Stimmbeteiligung. «Es ist schon wenig für ein wichtiges Thema. Immerhin war die Stimmbeteiligung höher als sonst», sagt der Schulratspräsident. Wenn nur wenige Bürgerinnen und Bürger an den Versammlungen oder der Abstimmung teilnahmen, habe er dies als Beweis für die Zufriedenheit gewertet. Im Vorfeld der Abstimmung war unter anderem von der Schaffung einer grossen Schulgemeinde Mittelrheintal die Rede. Einer solchen geben Walter Portmann und Christian Sepin politisch keine Chance.