29.05.2022

Einheimische und internationale Volksmusik auf hohem Niveau

Am Wochenende fand zum sechsten Mal das «Heiden Festival» statt. Der Anlass bot neben Musik auch kulinarische Leckerbissen.

Von Nadine Küng und Jesko Calderara
aktualisiert am 02.11.2022
Nach einer auch für die Unterhaltungsbranche turbulenten und schwierigen Zeit und der Verschiebung des Fests 2021 auf den Herbst konnte das «Heiden Festival» in diesem Jahr wieder im gewohnten Rahmen und wie üblich am letzten Maiwochenende stattfinden.Musizierende sowie Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland fanden den Weg nach Heiden, um davon zu profitieren. Die Gruppe Tona Libre etwa reiste aus Italien an. Pierleoni, Rizzo, Grassi und Cecconi traten dieses Jahr zum ersten, laut Sara Pierleoni aber hoffentlich nicht zum letzten Mal am «Heiden Festival» auf. «Ich mag die Lage, wir dürfen draussen spielen – so können alle im Vorübergehen die Stimmung geniessen», sagt die Sängerin und Bassistin von Tona Libre. Ausserdem sei die Tanzfläche mit Seeblick, wo sie am Samstagabend und Sonntagmittag spielten, sehr einladend. Obwohl die Gruppe aus Italien kommt, ist ihre Tanzmusik geprägt von Eindrücken aus Frankreich; ähnlich wie beim aus der Bretagne stammenden Duo Tanghe Coudroy. Sie verbinden im gemeinsamen Spiel von Akkordeon, Gitarre und Gesang traditionelle bretonische Musik mit Klängen aus Skandinavien, wo sie sich aufhielten und inspiriert wurden.Andrew Bond unterhielt die kleinen MusikfansFremde Klänge waren am Samstagnachmittag auch in der reformierten Kirche zu hören. Das Naghash Ensemble verbindet die Spiritualität traditioneller armenischer Musik mit neuer Klassik und Jazz-Elementen. Die Gruppe spielte Werke des amerikanisch-armenischen Komponisten John Hodian. Das Septett mit drei Sängerinnen, die mit ihren prächtigen Stimmen überzeugten, drei Instrumentalisten an Duduk, Oud und Dhol sowie Hodian am Flügel begeisterte das Konzertpublikum mit seiner geistlichen Musik.Ebenfalls am Samstagnachmittag gab es Unterhaltung für die Kleinsten: Im Kursaal bot der bekannte und erfolgreiche Kinderliedermacher Andrew Bond ein Programm für die Jüngeren. Zu den Höhepunkten des diesjährigen «Heiden Festivals» gehörte der Auftritt des weltbekannten französischen Akkordeonisten Richard Galliano am Samstagabend im fast voll besetzten Kursaal. Zusammen mit Sébastien Giniaux und Diego Imbert präsentierte der Akkordeon-Virtuose eine musikalische Reise durch verschiedene Stilrichtungen, von Jazz über Klassik bis zu Tango. Zur gleichen Zeit war mit dem «Ländlerkönig» Carlo Brunner, der seit über 50 Jahren auf der Bühne steht, ein weiterer Hochkaräter der hiesigen Volksmusikszene in Heiden zu Gast. Die Besucherinnen und Besucher waren begeistert vom Fest. «So schön, endlich ist wieder etwas los im Dorf!», das ist ein Satz, der immer wieder fällt. Die Gründe für den Besuch sind sehr vielfältig: Die einen kommen, um hochstehende Volksmusik von nah und fern zu hören und zu geniessen, für andere steht das Tanzen im Vordergrund. Diese wurden durch Freunde auf das Festival aufmerksam gemacht, jene kennen und besuchen es seit der Erstdurchführung im Jahr 2016. Bal-Folk-Begeisterte wiederum reisen für Anlässe dieser Art durch die ganze Schweiz. Wieder andere stiessen zufällig auf die Festlichkeiten: «Wir waren auf einem Spaziergang, sahen, dass hier etwas los ist, und blieben.» Was jedoch alle gemeinsam haben, ist die Liebe zur Volksmusik.Auch das Wetter meinte es gut, bis auf ein paar Tropfen am Sonntagnachmittag blieb das Festival von Regen verschont, sodass auch die Tanzfläche unter freiem Himmel auf dem Dunantplatz in vollen Zügen genossen werden konnte. Nach drei intensiven musikalischen Tagen machten sich die Gäste auf den Heimweg, im Gepäck zahlreiche neue musikalische Eindrücke und die Vorfreude auf das Fest im Jahr 2023.

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