22.04.2022

«Einfach da sein und geniessen» – da, wo immer etwas blüht

Der Altstätter Meinrad Gschwend, Kantonsrat der Grünen, hat kürzlich in einem Leserbrief den Garten von Hedy und Jörg Bucher an Altstättens Bahnhofstrasse als vorbildlich erwähnt. Wir haben einen Blick ins kleine Paradies des Rentnerpaars geworfen.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 02.11.2022
Wer unter dem grossen Nussbaum am rechteckigen der beiden Tische Platz nimmt, fühlt sich gleich wohl. Der Blick schweift – je nach Richtung –über eine grosse Blumenwiese, einen kleinen Platz mit Steinen, Brunnen, Pflanzen oder über eine kleine Gruppe hoher Bäume und einen offenen, mit Kletterrosen bewachsenen Pavillon. Auch an der Hausfassade reiht sich ein Blickfang an den nächsten: Hedy Bucher hat mehrere grössere Körbe geflochten und schön bepflanzt.Den weitläufigen Garten inmitten des Wohngebiets haben sie und ihr Mann Jörg vor zwei Jahrzehnten angelegt, unter Mitwirkung einer Gartenbaufirma und nach dem Farbkonzept Hedy Buchers, die einst Floristin gelernt und am Altstätter Kirchplatz während 21 Jahren ein Blumengeschäft betrieben hat.Bei der Überschwemmung wurde viel zerstörtDie Blumenwiese ist gerade voller Gänseblümchen, Schlüsselblumen, Günsel, dazwischen recken sich einige Sauerampfern und etwas Hahnenfuss, am Rand wächst eine wilde Orchidee. Sie kam 2014, mit der grossen Überschwemmung, und erinnert nun an das Ereignis. Viel wurde zerstört, als all das Wasser mit dem Schlamm in Buchers Garten strömte. Doch auch unter normalen Umständen ist viel zu tun. Allein in diesem Jahr haben Buchers 120 Arbeitsstunden dem Garten gewidmet, Bewässerung ausgenommen. Aber sehr viel Zeit inmitten eigener Natur ist arbeitsfrei, dann heisst es «einfach da sein und geniessen». Immer stärkt der Aufenthalt im Garten das eigene Wohlbefinden und manches schöne Gespräch findet am offenen Gartenhag statt.Sinnbild für die «Kraft der Natur»Hinter der ganzen Pracht steht ein sehr ausgeklügeltes Konzept. So sind die drei Pfingstrosensträucher schön verteilt, und die Pflanzen sind so gewählt, dass immer hier und dort Natur erblüht. Schneeglöckchen und Christrosen erfreuten schon früh, nun geht der Cornus auf, die Iris blüht ebenfalls bald, auch die Echinacea; im Spätsommer erblühen die Herbstanemonen, im Oktober die Sterngladiolen. Beim langgezogenen Brunnen, der zwischen dem Nuss- und dem Chriechelibaum liegt, haben Buchers Chuchischelle, Iris, Jungfer im Grünen, Glockenblumen, Akelei und Lavendel angepflanzt, auch Rosen. Überhaupt die Rosen! Über 20 Sorten, zum Teil «rechte Büsche», tun der Seele gut.Zum Quittenbäumchen gibt es eine Anekdote zu erzählen. Als der Feuerbrand zum Thema wurde und Buchers aufgrund eines Bildes den Feuerbrand bei ihrem Quittenbäumchen diagnostizierten, schnitten sie die Krone ab. Ein Fachmann wandte später ein, es sei wohl sehr vorschnell gehandelt worden. Heute ist das Bäumchen überraschend gross und schön, für Hedy Bucher ein perfektes Sinnbild für die bezaubernde «Kraft der Natur».

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