10.06.2019

Einen Punkt gewonnen, den Torhüter verloren

Fussball In einem eher schwachen Spiel holte sich Widnau mit dem 2:2-Unentschieden gegen Chur einen Punkt und fixierte damit den Klassenerhalt.Der österreichische Schriftsteller Friedrich Torberg liess seine Romanfigur Tante Jolesch sagen: «Gott behüte uns vor allem, was gerade noch ein Glück ist.» Denn leider war es gerade noch ein Glück, dass der Torhüter des FC Widnau, Julian Schatzmann, bei einem Zusammenprall mit einem Churer Stürmer keine noch schwereren Blessuren davontrug. Denn die Verletzungen sind schon so schlimm genug. Der Vorarlberger hat eine schwere Gehirnerschütterung sowie eine Verletzung der Rückenpartie noch unbestimmten Grades erlitten und wurde zur weiteren Abklärung mit dem Rettungswagen ins Spital nach Feldkirch gebracht. Wenig sehenswerter Fussball in erster HalbzeitAngesichts dieses Zwischenfalls verblasst das Spiel. Ein Match, der den Blau-Weissen den Ligaerhalt sicherte. Ein Match, der das letzte Meisterschafts-Heimspiel von Dominik Nüesch war, der sich aus dem Fanionteam zurückzieht. Und nicht zuletzt ein Match, der in der ersten Halbzeit unterirdisch schlechten Fussball bot und erst in der zweiten Hälfte Fahrt aufnahm.Beide Teams kamen zu Beginn kaum in den gegnerischen Strafraum. Chur machte nach 20 Minuten eine Ausnahme, als Valentin Aggeler aus kurzer Entfernung an der Hand angeschossen wurde. Elfmeter-Alarm! Kann man geben, muss man nicht. Dem früheren Altstätter Emuejeraye war’s egal, er verwandelte den Penalty sicher. Zehn Minuten später kam eine spiegelbildliche Situation auf der anderen Seite. Ein Handspiel eines Churer Verteidigers, der von Nüesch nach tollem Solo angeschossen wurde. Ein Pfiff. Und das Ausgleichstor durch Daniel Lässer, der den Elfmeter unhaltbar versenkte.In den Sekunden vor dem Pausenpfiff stockte den Zuschauern beim bereits beschriebe­- nen Zusammenstoss von Schatzmann und dem Churer Stürmer der Atem. Schatzmanns Vertreter Florin Wetter verbrachte bis fünf Minuten vor Schluss einen geruhsamen Tag – Widnau übernahm das Kommando. Der Lohn der Bemühungen war der neuerliche Führungstreffer. Der gerade eingewechselte Daniele Varano wurde von Diego Liechti angespielt, nahm den Ball aus dem Mittelfeld kommend zwei, drei Schritte mit und hämmerte ihn aus 30 Metern unter die Latte.Wie auch schon, vergaben die Widnauer den Sieg in der Nachspielzeit. Die Verteidigung war bei einem Freistoss der Gäste schlecht sortiert. Wetter konnte vorerst noch klären, der Nachschuss von Kardesoglu fand aber den Weg über die Torlinie. (gh)2. Liga interregional, Gruppe 6Widnau – Chur 2:2 (1:1)Aegeten – 350 Zuschauer – SR: Ferri.Tore: 19. Emuejeraye (Penalty) 0:1, 32. Lässer (Penalty) 1:1; 79. Varano 2:1, 90 + 1. Karde­soglu 2:2.Widnau: Schatzmann (46. Wetter); Faleschini, Aggeler, Lukic, de Almeida; N. Thönig (90. S. Thönig), Lässer, Liechti, Lamorte; Nüesch (72. Hutter), Lüchinger (75. Varano).Chur: Zuvic; Klaas (58. Mafezzini), Karamese, Kral, Garcia (86. Tino); Bearth (39. Kardesoglu), Catricala, Knuth, Deplazes; Krättli, Emuejeraye.Gelbe Karte: 90+3. Lässer (Unsportlichkeit).

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