23.12.2020

Eine Weihnachtsgeschichte

Sechtsklässler aus Altstätten erhielten in der Adventszeit die Aufgabe, eine begonnene Weihnachtsgeschichte zu Ende zu schreiben. Ruth Wasescha, ihre Lehrerin, hat uns die Erzählung von Nicholas geschickt. Viel Vergnügen bei der Lektüre! Die Redaktion wünscht einen friedlichen Heiligabend und meldet sich am Weihnachtstag gegen Mittag wieder.

Von Nicholas Schöbi
aktualisiert am 03.11.2022
Der traurige Engel Es war einmal ein Engel, der hatte schon so vielen Menschen geholfen, aber selber war er manchmal sehr unglücklich. Er fühlte sich klein und wertlos und dachte viel darüber nach, was ihn wertvoller machen könnte. Die Menschen sagten ihm: «Kauf dir etwas Schönes, dann fühlst du dich besser!» Und so kaufte sich der Engel ein neues, strahlend weisses Engelsgewand.Erst fühlte sich der Engel damit ganz toll und alle anderen Engel bewunderten ihn. Nach einiger Zeit fand er sein neues Gewand aber nicht mehr interessant genug und so kaufte er sich golden glitzernden Sternenstaub. Den streute er auf sein Gewand und seine Flügel. Alle anderen Engel waren geblendet von seiner Schönheit. Doch schon wenig später fühlte der Engel sich wieder traurig. «Etwas zu kaufen hilft also nicht, glücklich zu werden», dachte sich der Engel. Fest entschlossen, endlich sein Glück zu finden, verliess der Engel sein Wolkenhaus und machte sich auf den Weg auf die Erde. Er hatte bereits eine gute Idee, wie er sein Glück finden könnte… Nicholas schrieb die Geschichte so weiter:Der Engel wollte zuerst grosse Macht haben, damit ihn alle mögen. Er ist durch die Strassen gegangen, um zu überlegen, wie er zu einer solchen Macht kommen kann. Ein Mann kam vorbei. Der Engel namens Julius fragte den Mann: «Könnten Sie mir bitte sagen, wie ich an Macht komme?» Der Mann antwortete: «Du musst hart sein zu anderen Menschen und sie duzen.» Julius dachte bei sich, dass das unhöflich ist. Aber er dachte sich auch, dass der Mann weiss, worüber er redet. Also fing er an, nicht mehr so nett zu sein. Nach einiger Zeit merkte er aber, dass ihn niemand mochte und alle Angst vor ihm hatten.Verhilft Geld tatsächlich zu Macht?Das machte Julius nicht glücklich. Julius beschloss, wieder nett zu sein und fragte eine Frau: «Wissen Sie, wie ich an grosse Macht komme?»« Sie müssen sehr viel Geld besitzen», meinte diese. Julius bedankte sich bei ihr und setzte sich auf eine Bank.  Er überlegte, wie er schnell an viel Geld kommen kann. Als ein Mann aus einem Luxusauto ausstieg, fragte Julius ihn: «Können Sie mir sagen, wie ich schnell an viel Geld komme?»«Gründen Sie eine Firma», antwortete dieser. Julius bedankte sich und ging weiter seines Weges. Er dachte sich, wenn er eine Firma gründet, die Autos baut, verdiene er viel Geld. Also nahm er sein ganzes Geld und gründete die Firma «Himmelswagen». Julius war stolz auf sich und bald kamen viele Leute, die bei ihm arbeiten wollten. Julius stellte ein paar Leute ein. Schon bald hatte er mehrere Millionen verdient und jeder wollte mit ihm befreundet sein. Er war sehr glücklich. Julius lachte viel mit ihnen. Er ging mit ihnen Essen und schwimmen für eine sehr lange Zeit.Plötzlich waren die Freunde wegGott rief aber Julius zu sich in den Himmel. Er musste dort bleiben und mit anderen Engeln zusammen ein Fest organisieren. Nach zwei Jahren waren die Engel fertig. Das grösste Fest sollte an diesem Abend stattfinden. Alle liebten das Fest ausser Julius. Er hatte keine Engelsfreunde und wusste nicht, was er machen sollte. Daher ass er nur die ganze Zeit und schaute den anderen Engeln zu, wie sie glücklich tanzten. Julius war sehr traurig. Er fragte Gott, ob er wieder auf die Erde dürfe. Gott wollte wissen, wieso. Julius seufzte nur: «Ich habe keine Freunde hier. Ich habe nur Freunde auf der Erde.» Gott liess ihn zurück auf die Erde. Er schaute nach seinen Freunden, aber sie waren weg und hatten sein ganzes Geld mitgenommen. In diesem Moment merkte er, dass das keine richtigen Freunde waren, sondern sie nur sein ganzes Geld wollten. Er musste die Firma «Himmelswagen» verkaufen, weil er kein Geld mehr hatte. «Macht und Geld allein macht doch nicht glücklich, sondern nur traurig», bemerkte er. Mit dem restlichen Geld, das er noch hatte, kaufte er sich etwas zu essen.Als er anfangen wollte zu essen, sah er einen Obdachlosen. Julius gab dem Obdachlosen die Hälfte seines Essens. Das machte er während vieler Monate, bis ihm das Geld ausging. Er konnte sich kein Essen mehr kaufen. Er war zu schwach, um in den Himmel zu fliegen. Also blieb Julius dort sitzen. Plötzlich kam ein Mann vorbei und gab Julius etwas zu essen. Der Mann sagte: «Komm in mein Haus und ruhe dich aus. Ich erkläre dir alles später.» Als Julius sich ausgeruht hatte, erklärte ihm der Mann: «Ich bin der Obdachlose, dem du immer zu Essen gegeben hast. Irgendwann gründete ich die Firma Microsoft und habe damit sehr viel Geld verdient. Übrigens, ich heisse Bill Gates.» - «Ich heisse Julius», entgegnete Julius. Sie wurden Freunde und Bill Gates war es egal, wieviel Geld Julius hatte. Er war ein richtiger Freund. Am Ende wurden sie sogar beste Freunde und waren darüber sehr glücklich.Nicholas SchöbiKlasse 6c / Schulhaus Schöntal

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