Jährlich wird in der Winterzeit dasselbe Thema erörtert: Soll man die einheimischen Vögel füttern – oder eben nicht? Wenn Sie meine Meinung interessiert, dann sage ich Ja. Mit der Begründung, dass unsere Lebensräume derart ausgelichtet und leergeräumt sind, dass die meisten Vögel zu wenig Nahrung finden, um durchzukommen.
Mir widersprechen Expertinnen und Experten aus dem Naturschutz, die der Meinung sind, dass Füttern nicht viel nütze, weil die Vögel grundsätzlich an die hiesigen winterlichen Verhältnisse angepasst sind.
Wichtiger als eine Fütterung sei es, ihnen einen intakten Lebensraum zu bieten. In Hecken, Buntbrachen und Hochstammanlagen würde dann genug Futter zur Verfügung stehen, damit die gefiederten Freunde durch den Winter kommen.
Und hoppla, da treffen wir uns wieder. Wie sollen die Vögel nun diesen Winter durchstehen, wo noch keine solchen intakten Lebensräume zu finden sind? Darum eben denke ich: Das eine tun, und das andere nicht lassen.
Aber was soll man füttern? Neben den Sämereien, die aus eigener Ernte oder vom Handel stammen, schätzen viele der Vögel eine deftige Portion Lebensenergie. Dies in Form von Talg oder Fett. Falls irgendwie möglich, tendiere ich hier zu Talg, wie technisch das harte Fett um die Nieren und Lenden von Rindfleisch definiert wird.
Viele Vögel verdauen tierisches Fett gut
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die meisten Arten von Rinderfett jedoch auch als Talg bezeichnet und können bedenkenlos an Vögel verfüttert werden. Talg ist besonders attraktiv für Spechte, Kleiber, Meisen, Eichelhäher und Stare.
Tierisches Fett wird von vielen Vögeln leicht verdaut und verstoffwechselt. Es handelt sich um ein energiereiches Lebensmittel, das besonders bei kaltem Wetter wertvoll ist. Talg wird bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt schnell ranzig. Bieten Sie ihn darum nur im Winter an.
Jetzt im Winter hängt man Schwarten mit Talg auf – und die Vögel, die es nötig haben, bedienen sich. En Guete!