Yves SolenthalerIm Hauptlauf über 8,9 Kilometer gab es einen neuen Sieger: Der Äthiopier Neda Muleta setzte sich nach 26:47,4 Minuten im Sprint gegen Eric Rüttimann aus Untereggen durch. Knapp dahinter wurde Domnic Lokinyomo Dritter. Bei den Frauen gewann Andrea Meier, die Zweitplatzierte der letzten beiden Jahre, deutlich vor ihrer Teamkollegin Lisa Gubler vom LC Uster.Bester Rheintaler war der Widnauer Mathias Nüesch mit bis auf die Zehntelsekunde genau 29 Minuten Laufzeit auf Platz 13. Knapp 20 Sekunden schneller und somit drei Plätze besser war Nando Baumann, das Triathlon-Talent aus Heiden. Nüesch sagt selbst, nicht mehr die Hochform von vor zwei Monaten zu besitzen. Der schnelle Landwirt hat aber noch ein Ziel in diesem Jahr: Den 3-Länder-Marathon vom 6. Oktober: «Dafür möchte ich die Form nochmals aufbauen.»Nüesch bereitet sich auf den 3-Länder-Marathon vorDer Städtlilauf sei hart gewesen, «weil das Wetter ziemlich schwül war.» Die stark schwitzenden Athletinnen und Athleten legten Zeugnis ab von der hohen Luftfeuchtigkeit am frühen Samstagabend. Mathias Nüesch war aber zufrieden mit seiner Vorstellung: «Mehr als der 13. Platz ist für mich in diesem Top-Feld kaum möglich.» Das Niveau in Altstätten ist hoch: «Das Preisgeld und der relativ kurze Lauf – der keinen Trainingsunterbruch fordert – lockt viele starke Läufer an.»Zu denen gehörten auch die zwei Afrikaner, die vor dem 34. Städtlilauf keiner auf der Rechnung hatte – was weniger mit dem Leistungsausweis zu tun hat als mit der Tatsache, dass sie sich spät anmeldeten. Sieger Muleta und Lokinyomo, der Dritter wurde, waren in Altstätten noch nie am Start. Anders als der dreifache Sieger Chengere Tolossa aus Äthiopien, der sich diesmal mit dem achten Platz begnügen musste. Noch hinter Erics Bruder Jan Rüttimann – ein vielseitiger Radsportler – der überraschend Fünfter wurde.Rüttimanns Attacke vor dem Ziel nicht belohntEric Rüttimann hatte es in der letzten Runde zweimal versucht, seine afrikanischen Begleiter abzuschütteln. Beim ersten Mal fiel Lokinyomo aus der Entscheidung, beim Antritt kurz vor dem Ziel konnte er Muleta aber nicht stehen lassen. «Er war einfach stärker als ich», sagt der Athlet vom TC Uster.Neda Muleta ist ein 29-jähriger Marathonläufer mit einer Bestzeit von 2:14 Stunden. Der Äthiopier war vor vier Jahren schon einmal in Europa, damals gewann er die Marathons in Annecy (Frankreich) und Dresden. Domnic Lokinyomo ist ein in der Innerschweiz lebender Flüchtling aus dem Südsudan. Er nahm vor zwei Jahren mit dem «Athlete Refugee Team» als 1500-Meter-Läufer an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in London teil. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass Muleta und Lokinyomo am Städtlilauf um den Sieg kämpften.Überraschen konnte dagegen der eine oder andere Rheintaler am Heimrennen. Allen voran der 23-jährige Samuel Kolb vom KTV Oberriet, der zu Beginn sogar vor Nüesch lag, mit dem 17. Platz. Ein Rang hinter Adrian Marti, vorher noch als Speaker in den Kids-Rennen sowie als Plauschläufer im Einsatz: Der aus Altstätten stammende Schmeriker siegte in der Ü40-Kategorie bei seiner ersten Teilnahme überlegen.Auch Ismael Albertin (19.), Christoph Schefer (20.), Zoltan Török (21.), Thomas Donati (25.) und Manuel Dürr (29.) klassierten sich in den Top 30 oder gar Top 20.Drei Rheintalerinnen auf den Plätzen 6 bis 8Bei den Frauen trat Titelverteidigerin Michèle Gantner aus Flums nicht an. Andrea Meier aus Uster verbesserte sich vom ersten auf den zweiten Platz. Sie legte mit 31:29,7 fast drei Minuten Distanz zu ihrer Kollegin Lisa Gubler, die der späteren Siegerin nur zu Beginn folgen konnte. «Ich war in den letzten Wochen nicht besonders gut in Form, deshalb freut mich der Sieg umso mehr», sagt Meier. Und er verleiht der Zürcherin Motivation für die letzten Strassenläufe der Saison.Beste Rheintalerin war Justine Gamper vom STV Oberriet-Eichenwies, die mit 39:12 Minuten auf dem sechsten Platz landete – einen Rang vor Teamkollegin Ramona Thür und zwei Plätze vor Carol Loher vom TSV Montlingen.Alle Resultatewww.staedtlilauf.ch