17.10.2021

Eine sonderbare Dame in der Villa Waldheim

Die Theatergruppe Rhybrugg feierte gestern mit der Komödie «Gspässige Lüüt» Premiere.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Dieses Jahr war für die Theatergruppe Rhybrugg ein spezielles Jahr. Unter strengen Bedingungen wurde das neue Stück eingeübt, und auch die Besucher mussten strenge Voraussetzungen erfüllen, wollten sie die Komödie des amerikanischen Schriftstellers John Pat-rick «Eine etwas sonderbare Dame» sehen. Der Titel wur-de mit «Gspässige Lüüt» auf das Rheintal angepasst, und auch die Protagonisten erhielten Diepoldsauer Namen wie Spirig und Hutter. Das Stück mit viel Tiefgang und hintergründigem Humor überzeugte die Zuschauer.Die Abschiebung eines Familienmitglieds in eine psychiatrische Klinik, um so an sein Geld zu kommen, war wie aus dem Leben gegriffen. Die eigentlich tragische Situation ins Lustige zu überführen, machte die Geschichte wieder liebevoll.Für die Schauspielerinnen und Schauspieler war es nicht einfach, in ihre jeweiligen Rollen zu schlüpfen, spielte doch das Stück in einem psychiatrischen Sanatorium, in der Villa Waldheim, wo sich ganz spezielle Charaktere trafen. Jeder einzelne Akteur lieferte eine glaubhafte Leistung ab, angefangen bei Hauptdarstellerin Maria Hutter, die in die Rolle der sonderbaren Dame Edith Pl. Spirig schlüpfte. Schon äusserlich fiel sie mit den blauen Haaren sowie mit ihrem riesengrossen Teddybären auf.Die Millionärswitwe plante, ihr Vermögen einer Stiftung zu spenden, die anderen Menschen Herzenswünsche erfüllt. Damit waren ihre drei Stiefkinder, Isabelle (Jutta Hutter), Gallus (Patrick Spirig) und Titus (Urs Spirig) jedoch gar nicht einverstanden. Sie liessen die alte Dame in eine psychiatrische Anstalt einweisen. Dort sollte sie entmündigt werden, damit die Stiefkinder an ihr Vermögen kommen.Ein Haufen «gspässige Lüüt»Doch sie haben nicht mit der Gegenwehr der Millionärswitwe und der restlichen Bewohner gerechnet. Da sind die hyperaktive Fairy May, fantastisch gespielt von Annett Jakob, Denise Zellweger (Karin Aerni), die ihren Wunsch nach einem eigenen Kind mit einer Puppe kompensiert. Oder Adrian, der Mann mit der Geige (Markus Frei), der eigentlich gar nicht spielen kann, Jonas Kuster (Janik Ender), der nicht damit klarkommt, als Einziger ein Busunglück überlebt zu haben. Und schliesslich Frau Hutter (Silvana Mainardi), die ohne viel Worte mit ihrer Mimik viel zu sagen hatte. Warum sie nicht redet? Weil ihr Mann zu ihr gesagt hat, sie soll den Mund halten; und das macht sie jetzt seit 20 Jahren. Ärztin Dr. Weder (Sabrina Graf) und die Pflegefachfrau (Vera Kolb) versuchten, die wilde Truppe in Schach zu halten, was jedoch nicht immer gelang. Die Geschichte nahm Fahrt auf, als die Stiefkinder Druck auf die alte Dame ausübten. Doch sie war clever und führte die drei auf falsche Fährten. Sie liessen jedoch nichts unversucht, um herauszufinden, wo das Geld versteckt ist. Weitere Vorstellungen finden im Oktober statt. Informationen und Tickets auf www.rhybrugg.ch.

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