14.05.2020

Eine sieben Meter lange Tafel für den Rittersaal

Der Verein Freunde Schloss Werdenberg ermöglichte die Herstellung einer Tafel aus Föhrenholz.

Werdenberg Seit gestern sind die Museen Werdenberg, das Bistro im Schlosshof, das Infozentrum und der Schlossladen im Städtli wieder geöffnet. Hingegen sind alle Veranstaltungen bis Ende Juni abgesagt worden, darunter auch die Schlossmediale.Die Schlosssaison ist für einmal ohne Pauken und Trompeten gestartet, dafür mit Hammerschlägen und Schwalbenschwänzen. Im Rittersaal wurde am Montag eine sieben Meter lange Rittertafel aus Holz errichtet. Das Werk gefertigt hat Schreiner Hansjakob Tinner aus Sevelen, er hat dafür eine Föhre aus Vilters ausgewählt. Mit nur einer Handvoll SchraubenDie mit Leim aus einzelnen Brettern zusammengefügte Tafel wird mit sogenannten Schwalbenschwänzen aus Birnbaumholz fixiert. Die Fussstützen sind aus Holz der Silberweide, der Felbe, gedrechselt. Metall hat Hansjakob Tinner nicht verwendet, ebenso braucht es für die Montage nur gerade eine Handvoll Schrauben. «Die Tafel ist zu 99,975 Prozent aus Holz, ich hab es ausgerechnet», so der Handwerker. Für Veranstaltungen kann die Rittertafel vollständig demontiert werden. Wie schnell der Auf- bzw. Abbau geht, zeigte der Schreiner mit flinken Handgriffen und fast ohne Werkzeuge. Aufmerksam beäugt wurde er von Schlosswart Ronny Lenherr, dessen Aufgabe die Montage künftig sein wird. Mit interessierten Blicken verfolgten auch Herbert Vuilleumier und Katrin Schulthess vom Verein Freunde Schloss Werdenberg sowie Thomas Gnägi (Leiter Schloss und Museen) und Babette Karner (Kommunikation) das Geschehen. Die Rittertafel wird vom Verein Freunde Schloss Werdenberg finanziert, der mit seinen heute rund 400 Mitgliedern jedes Jahr ein spezielles Projekt unterstützt. «Angefangen vom Kantonsrelief über die Restaurierung der Malereien in der Landvogtstube bis hin zu dieser Rittertafel. Darauf sind wir stolz», sagte Vereinspräsident Herbert Vuilleumier.Gravur des eigenen Namens möglichDas sieben Meter lange und rund 450 Kilogramm schwere Werk soll für vielfältige Anlässe genutzt werden: Apéros in besonderem Ambiente oder sogar Essen können hier stattfinden. Für Interessierte besteht auch die Möglichkeit, sich als offizieller Gast mit dem eigenen Namen auf der Tafel zu verewigen. Gegen einen finanziellen Beitrag werden Initialen, Namen und mehr mit einem Laserbrenner eingraviert. Und dann hoffentlich für lange Zeit zu einem Teil der jahrhundertealten Schlossgeschichte werden.Armando Bianco

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